Dienstag, 28. November 2017

Sozial- und Erziehungsdienst: Aufwertung bleibt auf der Agenda - Kasseler Erklärung der 10. Konferenz für den Sozial- und Erziehungsdienst

Die Aufwertung geht weiter. Das war die zentrale Botschaft der Kasseler Konferenz von Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienstes am 24./25. November 2017. Gemeinsam wollen sich die ver.di-Fachbereiche 7 (Gemeinden) und 3 (Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen) für eine bessere Bezahlung und gute Arbeitsbedingungen einsetzen.

»Es reicht«, sagte der ehemalige Leiter der Abteilung Kinder- und Jugendhilfe in Hamburg, Wolfgang Hammer, zum Auftakt der Konferenz. Und er meinte das in einem doppelten Sinne: »Zum einen ist in einem reichen Land wie Deutschland genug Geld da, um die notwendigen Reformen auf den Weg zu bringen – auch eine leistungsgerechte Bezahlung für die Fachkräfte in der Sozialen Arbeit.« Zum anderen reiche es »mit den demokratiefeindlichen Erfahrungen der vergangenen Jahre«. Damit spielte Hammer auf das von der Großen Koalition geplante Kinder- und Jugendstärkungsgesetz (KJSG) an, das dann doch nicht im Bundesrat behandelt wurde. ver.di hatte sich gemeinsam mit vielen anderen gegen den Gesetzentwurf gestemmt, um eine weitere Bürokratisierung und Kontrollorientierung zu verhindern. »Die Soziale Arbeit hätte durch das Gesetz schweren Schaden genommen«, ist Hammer überzeugt. Der Widerstand der Gewerkschaften – insbesondere von ver.di – habe entscheidend dazu beigetragen, das Vorhaben zu stoppen.

Der Soziologe berichtete, dass in den vergangenen zehn Jahren 3.240 offene Kinder- und Jugendeinrichtungen aus Kostengründen geschlossen wurden. Zugleich stieg die Zahl der Eingriffe ins Sorgerecht stark an. Und 400.000 Jugendliche hingen nach Abschluss der regulären Schulzeit oft ohne jede Perspektive im »Übergangssystem« fest. Der Schulerfolg selbst hänge weiterhin stark von der sozialen Herkunft ab. Um all das anzugehen, bräuchten die Kommunen mehr Geld, forderte Hammer, der in diesem Zusammenhang das Festhalten an der sogenannten Schuldenbremse kritisierte.

Antworten auf den Fachkräftemangel... [Quelle und mehr: http://gesundheit-soziales.verdi.de]

Kasseler Erklärung  Kasseler Erklärung als pdf

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