Um 19:00 Uhr in der Katholischen Akademie.
Wir hoffen ja, dass das (vom DCV und Ver.di durchaus kritisierte) Pflegestärkungsgesetz II und der Stolz der Politiker darauf nicht das einzige Thema bleiben.
Zur Frage, wie insbesondere auch die Beschäftigten in der Pflege ihren Interessen besser Geltung verschaffen könnten, hat die CDA (dessen Vorsitzender der Gesprächsteilnehmer Karl-Josef Laumann ist) durchaus wesentliche Ideen:
Alle Beschäftigten in die Gewerkschaften! Alle Arbeitgeber in tarifschliessende Arbeitgeberverbände! Dass diese Forderungen auch der katholischen Soziallehre entsprechen, müssen wir angesichts einer KAB-Veranstaltung wohl nicht weiter vertiefen.
Nicht am Podium sitzen die privaten Anbieter von mobilen und stationären Pflegediensten, deren Organisationen in den letzten Tagen durchaus auch die Medien mit Nachrichten bedient haben:
So überrascht etwa der "Arbeitgeberverband Pflege" mit der Meldung, er wolle mit Ver.di einen bundesweiten Tarifvertrag für Auszubildende in der Altenpflege abschließen. Von der Lauterkeit der Motive sind wir nicht sehr überzeugt, zumal ein wichtiges, großes Mitglied dieses Arbeitgeberverbandes noch im November durch seinen Vorsitzenden Meurer (in Wohfahrt intern) deutlich gemacht hat, man sehe "in solchen gewerkschaftlichen Vereinbarungen einen Ausdruck von Planwirtschaft statt von Gerechtigkeit."
Gar nicht weiter bemerkt wurde in unseren Caritas-Arbeitnehmerkreisen die Meldung der vergangenen Woche, dass auch die Pflegeheim-Kette Casa Reha an den französischen Altenheim- und Klinikbetreiber Korian geht. Es handelt sich um eine Aktiengesellschaft (wir hatten sie schon einmal thematisiert zum Thema "Pflegeaktien zu besitzen ist lukrativer als Aktienbesitzer zu pflegen" im Blog thematisiert). Die Umstände machen deutlich, dass die Forderung "mehr Geld ins System" auch dazu führen kann, dass dieses Geld bei den Aktionären statt bei den gebeutelten Beschäftigten in der Pflege landet!
Der unermüdliche Prof. Stefan Sell hat übrigens darauf hingewiesen, dass Casa Reha just jener Träger ist, dessen Einrichtung kürzlich durch die Medien ging, weil Angehörige die Polizei und den Notarzt alarmiert haben, nachdem eine "Pflegehilfskraft" mit 21 Pflegebedürftigen alleine und den Notwendigkeiten nicht mehr gewachsen war.
Veranstaltungsflyer als pdf
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