Sonntag, 28. Januar 2018

Sonntagsnotizen - Alltag und Kämpfe in der Pflege

Der aktuellen Spiegel titelt diese Woche "Am Ende - Die Pflegekatastrophe: Deutschland lässt seine Familien im Stich" und befasst sich in zwei großen differenzierten Artikeln mit der Situation in Altenpflegeheimen und in der häuslichen Pflege.
"Am Ende aller Kräfte Deutschland hat kein Konzept für das Leben in der überalterten Gesellschaft. Einblicke in den Alltag eines Pflegeheims zeigen: Das System der Altenpflege ist eine von Ökonomen erdachte Fehlkonstruktion." 
 ist Thema des Beitrags von Ullrich Fichtner
Beispiele und Bildbeiträge des Berichts stammen aus einem Caritasheim in Hof.
Der zweite Beitrag "Mamas hilflose Helfer" von Alexander Jung und Cornelia Schmergal befasst sich mit der häuslichen Pflege:

"Werden die Eltern gebrechlich, trifft es Töchter und Söhne oft wie ein Schock.
Auf einmal bestimmen nicht mehr Beruf und Kinder ihr Leben, sondern die
häusliche Pflege. Das kostet Zeit, Geld und Nerven – falls sie unvorbereitet sind.
 Die Politik wird es nicht richten, wenn Beschäftigte und Betroffene nicht aktiv und aktiver werden und Verantwortung für Gestaltung und Durchsetzung von vernünftigen Verhältnissen übernehmen.


VERSPRECHEN HALTEN
Diese Woche war es so weit: Wir haben ein riesiges Fotoalbum an Bundesgesundheitsminister Gröhe (CDU) und Bundesfamilienministerin Barley (SPD) überreicht. Darin: Fotos von tausenden Beschäftigten aus Krankenhäusern und Altenpflege, die ihre Botschaften an die Politik in die Kamera halten. Fotos und einen Bericht von der Aktion findet ihr hier: https://gesundheit-soziales.verdi.de/themen/mehr-personal/++co++6a85ae7c-005f-11e8-b3f7-525400f67940 (Dabei dann doch auch einige Fotoaktionen aus dem Caritasbereich. Aber immer noch viel zu wenig!)

PROTEST GEHT WEITER
In der vergangenen Woche haben die Beschäftigten aller Unikliniken in Baden-Württemberg gestreikt. Die große Beteiligung und die kämpferische Stimmung zeigen: Wir machen weiter, bis mehr Personal auf den Stationen und in den Bereichen, bis die versprochene Entlastung angekommen ist. Bericht und Fotos: https://gesundheit-soziales.verdi.de/themen/entlastung/++co++0c71628e-01dd-11e8-b8f4-525400b665de

MEDIENECHO
Auch „Die Story“ (ARD/NDR) hat über unser Thema berichtet, viele unserer Kolleg/innen kommen vor. Wer die Sendung „Kranke Pflege – Alexander Jorde kämpft für einen Neustart“ am 24.1. nicht gesehen hat, findet sie in der Mediathek: http://www.ardmediathek.de/tv/die-story/Kranke-Pflege-Alexander-Jorde-k%C3%A4mpft-f/WDR-Fernsehen/Video?bcastId=7486242&documentId=49397496

Über die Gefährdungsanzeigen und die von Asklepios abgemahnten Göttinger Pflegekräfte berichtet die Sendung Panorama. Auch dieser Beitrag ist sehr sehenswert: https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Pflegepersonal-Ueberlastungsanzeigen-unterdrueckt,gefaehrdungsanzeige102.html

DRANBLEIBEN!
Das Sondierungsergebnis deutet erste Schritte in die richtige Richtung an, zeigt aber auch: Wir müssen dranbleiben und uns weiter dafür stark machen, dass es gesetzliche Vorgaben für die Personalbemessung im Krankenhaus gibt. Gut, wenn Untergrenzen für alle bettenführenden Abteilungen kommen. Doch für eine gute Versorgung müssen weitere Schritte folgen.

Deshalb macht Ver.di weiter Druck. Nicht nur politisch, sondern auch in den Betrieben. Durch Tarifauseinandersetzungen, aber auch durch betriebliche Aktionen. Das Ziel: Klinikpersonal entlasten. www.klinikpersonal-entlasten.verdi.de


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