Sonntag, 13. Oktober 2019

Sonntagsnotizen - Heute vor 70 Jahren wurde in München der Deutsche Gewerkschaftsbund gegründet. #dgb70 🎂

Seit seiner Gründung am 13. Oktober 1949 tritt der DGB mit seinen Mitgliedsgewerkschaften für soziale Gerechtigkeit, für bessere Arbeits- und Lebensbedingungen von Beschäftigten, von Bürgerinnen und Bürgern sowie für Mitbestimmung und eine umfassende Demokratisierung von Wirtschaft und Gesellschaft ein. Für uns als Einheitsgewerkschaft ist Solidarität das starke Band, das die gewerkschaftspolitischen Erfolge der letzten sieben Jahrzehnte begründet hat und uns auch in Zukunft leiten wird. 
Wir gratulieren !
Mehr auf der Themenseite "70 Jahre DGB - Wir begründen Solidarität" ➡️ https://www.dgb.de/70jahre
Bei der katholischen Kirche bestand im Oktober 1949 bereits (oder besser nach wie vor) die "Option für das Gewerkschaftsprinzip" (Ansprache Pius XII. an die italienischen christlichen Arbeitervereine vom 11. März 1945, 3 - bestätigt durch Brief Pius XII. an Kardinal Faulhaber v. 01.11.1945 zur Frage der "Einheitsgewerkschaft"). Und das nationalsozialistische "Gesetz zur Ordnung der Arbeit in öffentlichen Verwaltungen und Betrieben" war bereis durch das Gesetz Nr. 56 des Alliierten Kontrollrats vom 30.06.1947 beseitigt und durch das vom Wirtschaftsrat der Bi-Zone im April 1949 erlassene Tarifvertragsgesetz (TVG) ersetzt worden (Lührs "Die Zukunft der arbeitsrechtlichen Kommissionen", S. 98). 

Dennoch hat die deutsche katholische Kirche in einem bemerkenswert Akt der Ökumene die dort aus der Tradition der protestantischen Reichskirche gewachsene Ideologie der Dienstgemeinschaft übernommen und weiter gepflegt. Der Begriff der "Dienstgemeinschaft" - der auf das genannte "Gesetz zur Ordnung der Arbeit in Öffentlichen Verwaltungen und Betrieben" von 1934 zurück zu führen ist - wurde 1936 in Arbeitsvertragsordnungen der Caritas, 1937 in der Inneren Mission und seit 1938 bei den verfassten Kirchen übernommen (Lührs, verschiedene Veröffentlichungen) - zumindest bei Teilen der katholischen Kirche, namentlich auch im Erzbistum Köln, aber nur widerwillig und auf staatlichen Druck hin. Nichts hält sich länger als der Irrtum im Trott der Geschichte. 

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