Asklepios-Geschäftsführung droht Beschäftigten mit Kündigung, um sie vom Streik abzuhalten. Verdi erklärt Anweisung für unzulässigSiehe dazu auch die Veröffentlichung im Ärzteblatt:
Verdi wirft Asklepios-Kliniken illegale Einschüchterung vorDanach verweigert Asklepios eine geregelte, den Bedürfnissen der Patienten angepasste Notdienstvereinbarung mit ver.di und will stattdessen durch eine Notdienstverpflichtung den Arbeitskampf in der Klinik unterlaufen.
Der Asklepios-Klinikverband ist nach eigenen Angaben mit rund 160 Gesundheitseinrichtungen Europas größter Klinikbetreiber in privatem Familienbesitz. 2015 wurde - nach Wikipedia - bei einem Umsatz von 3,1 Mrd. Euro ein Gewinn (nach EBIDTA) von 374 Mio. Euro erzielt. Da die Refinanzierung auch hier nach den einheitlichen Pauschalsätzen erfolgt, kann ein solcher Gewinn nur zu Lasten des Personals und/oder der Pflegequalität erwirtschaftet werden. Das gibt auch Wikipedia an:
Dem Konzern wird vorgeworfen, dass unter seiner Gewinnorientierung u. a. Patientendatenschutz[14] und Pflegequalität zu kurz kommen. Der Spiegel widmete Asklepios 2016 eine umfangreiche investigative Titelgeschichte.[15] Ein ehemaliger Chefarzt veröffentlichte im April 2016 das kritische Buch Die Krankenhausverdiener.[16][17]Die SPIEGEL-Titelgeschichte ist immer noch im Netz zu finden:
Der kranke KonzernWir wünschen den Streikenden an dieser Stelle viel Erfolg und Standhaftigkeit.
Der Klinikkonzern Asklepios hat den Ruf eines gnadenlosen Renditetreibers, der Gewinne auf dem Rücken von Ärzten, Pflegern und Patienten macht. Auf vielen Stationen regieren Druck und Angst. Einblicke in ein elendes System.
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Die Klinik war u.a. mit dem überraschenden Rücktritt des Ärztlichen Direktors, Prof. Dr. Jan R. Ortlepp, der "mit sofortiger Wirkung von seinem Posten zurückgetreten" sei, schon vor zwei Jahren in den lokalen Medien präsent.
Auch der NDR berichtete über personelle Überforderung: "Ich habe Schwestern erlebt, die am Morgen nach einer Nachtschicht gesessen und geweint haben, weil sie sagten, sie können das nicht mehr schaffen", sagt Günther Bauermeister. Er arbeitete von 2005 an über mehrere Jahre als Chefarzt und Gefäßchirug in den Harzkliniken Clausthal-Zellerfeld und Goslar, die seit 2003 vom Klinikkonzern Asklepios betrieben werden. 2016 kündigte Bauermeister, weil er die Zustände dort nicht mehr mittragen wollte.
Anfang des Jahres wurde bekannt, dass der Landkreis Goslar gegen die Asklepios Harzkliniken vor Gericht zieht. Der NDR berichtete dazu: "Der Landkreis Goslar wirft dem Klinik-Konzern vor, die im Privatisierungsvertrag von 2003 vereinbarte Verpflichtung zum Erhalt und zur Weiterentwicklung des früheren Kreiskrankenhauses in Clausthal-Zellerfeld nicht einzuhalten. Deshalb seien die stationäre und die Notfallversorgung nicht mehr gewährleistet, so das Argument des Landkreises." Im Jahr 2018 hatte "der Verband der Ersatzkassen (VDEK) der Klinik den Versorgungsvertrag gekündigt, weil dort nach Ansicht der VDEK keine Grund- und Regel- sowie auch keine Notfallversorgung stattfindet."
In diesem Zusammenhang dürfen wir auf einen Tweet des DGB Hessen-Thüringen verweisen:
Tarifflucht ist teuer! Dem Land #Hessen entgehen jährlich 946 Millionen Euro durch Tarifflucht und Lohndumping.
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