...und zwar nicht bei den Pflegekräften, die von diesen Mindestlöhnen in der Pflege leben sollen, sondern bei den Unternehmen der Pflegewirtschaft!
Wir hatten gestern über den Vorschlag der Pflege-Mindestlohnkommission berichtet.
Interessant sind die Erklärungen, die der Arbeitgeberverband Pflege sowie der Bundesverband sozialer Dienste zum Kommissionsergebnis abgegeben haben.
"Wir sehen den Nachholbedarf bei Hilfskräften nun als deutlich erfüllt an" wird der Bundesverband sozialer Dienste zitiert und mit "Es gibt keinen Nachholbedarf mehr" äußert sich unisono der Arbeitgeberverband Pflege. (Der Pflegemindestlohn liegt ab 1.1.2015 bekanntlich im West 90 und im Osten 15 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn.)
Die Andeutungen, dass nun "ein starker Anpassungssprung bei der Entlohnung der Pflegehilfskräfte" gemacht sei, wirft ein interessantes Schlaglicht auf die Verhältnisse, die dementsprechend bisher herrschen müssen.
In den Augen des Arbeitgeberverbandes Pflege bedeutet "dieser mehr als faire Pflege-Mindestlohn" auch "eine klare Absage an alle Befürworter flächendeckender, allgemeinverbindlicher Tarifverträge."
Immerhin ein klares Bekenntnis: wer mit den Löhnen in der Pflege nicht zufrieden ist, muss sich organisieren und in mitgliedergestärkten Tarifverhandlungen sich für bessere Vergütungen und eine bessere Pflege einsetzen!
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Morgen hören wir uns zum Thema noch bei den Parteien um...
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