morgen, 26.02.2013 um 10:00 Uhr im Bayerischen Landtag
Das Symposium mit dem Titel „Absolut an der Kante – Pflege in Bayern“ ist eine Diskussionsveranstaltung der bayerischen Initiative „Wert der sozialen Arbeit“.
Die Verantwortlichen der Wohlfahrtsverbände Arbeiterwohlfahrt, Bayerisches Rotes Kreuz, Caritas, Der Paritätische und Diakonie sowie die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di sind sich einig, dass es so wie bisher in der Altenpflege nicht weitergehen kann – weder in Bayern noch in Deutschland. Die Politik muss begreifen, dass sich Qualitäts- und Versorgungsmängel in der Pflege schon heute nicht mehr verhindern lassen, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht grundlegend ändern. Es geht um die Personalausstattung in der Pflege, um den Fachkräftemangel, um angemessene Löhne in der Pflege und um die unsägliche Überlastung der Pflegekräfte mit teilweise unnötiger Bürokratie. Zu wenig Geld, zu wenig Personal, zu wenig Fachkräfte und zu wenig Zeit für pflegerische Kernaufgaben.
Veranstaltungshinweis auf der Ver.di-Bayern-Seite
Lesetipps:
Projekt PESSIS: Promoting employers’ social services organisations in social dialogue - Dokument in deutscher Fassung - Befund „Sociosclerose“: Arbeitgeber-Arbeitnehmerbeziehungen in der Sozialwirtschaft in Deutschland in Modernisierungsverantwortung
Pflegereport 2030 der Bertelsmann-Stiftung
Stefan Sell, Das Kreuz mit der Pflege - Konfessionelle Träger von Pflegeheimen als Getriebene und
Treiber in Zeiten einer fortschreitenden Ökonomisierung des Pflegesektors
Es heißt hier zum Schluß:
Eigentlich wäre jetzt – vor der Bundestagswahl und angesichts der Perspektiven auch darüber hinaus – die Zeit für eine umfassende Pflegekampagne der Wohlfahrtsverbände gekommen. Faktisch aber verstricken sich immer mehr Träger in dem Abwärtssog innerhalb der Pflegebranche, betriebswirtschaftlich einerseits verständlich, für die Branche insgesamt hingegen eine Katastrophe. Erkennbar werden hier wie in einem Brennglas zugleich die strukturellen Probleme der Wohlfahrtsverbände.Ist es nicht bezeichnend, dass vor einer Bundestagswahl das Thema Pflege und die Situation von Millionen Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen überhaupt keine Rolle im öffentlichen Rauschen spielt? Dass dieser Bereich für die meisten Politiker ein Thema ist, wo man nur „verlieren“ kann, liegt auf der Hand. Umso wichtiger wäre eine glaubwürdige Stimme der Wohlfahrtsverbände."Das Kreuz mit der Pflege" stammt von 2009. Bundestagswahlen sind auch 2013 - vielleicht gelingt es diesmal, nachdem in Bayern Bundestags- und Landtagswahlen fast zusammenfallen, die Gunst der Zeit zu nutzen und das Thema in die politische Öffentlichkeit zu tragen.
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