Montag, 13. November 2023

Tarifverträge gegen Fachkraftmangel?

die ABENDZEITUNG (München) berichtet über die aktuelle DGB-Kampagne
Allerdings sind Tarifverträge - so Bernhard Stiedl, Vorsitzender des DGB Bayern -
"nicht nur für die Arbeitnehmer interessant. Gerade Flächentarifverträge, die für eine ganze Branche gelten, sorgen für fairen Wettbewerb zwischen den Unternehmen, wenn es um den Faktor Lohnkosten geht. Und bieten dem DGB zufolge in der aktuellen Lage noch einen weiteren Vorteil: „Unternehmen klagen ja, dass sie keine Fachkräfte bekommen. Die Unternehmen, die gute Arbeitsbedingungen und faire Löhne anbieten, tun sich da leichter“, sagt der DGB-Bayern-Vorsitzende Bernhard Stiedl. Gerade Branchen mit einer besonders geringen Tarifbindung, wie etwa das Gastgewerbe (liegt dort bei 20 Prozent), klagen laut Stiedl über Fachkräftemangel. „Ja, woran liegt das denn? Weil es in anderen Branchen bessere Arbeitsbedingungen gibt und bessere Löhne bezahlt werden.“ (Quelle)
Dass die Kirchen mit ihrem "Dritten Weg" ein höheres Lohnniveau und bessere Arbeitsbedingungen in der gesamten Sozialbranche verhindern (vgl. hier zur Altenpflege), ist ja schon eine Binsenweisheit.
Wie - die armen Carits-Arbeitgeber können nicht anders, weil die Bischöfe in der Grundordnung den Abschluss von Tarifverträgen verbieten? Vielleicht sollte so mancher Bischof einmal nachlesen, was der Münchner Erzbischof einmal (wir haben aber mehrfach darüber berichtet) und die Päpste in Rom geschrieben haben sollen. Wunder sich jemand, dass die katholische Kirche ein "Glaubwürdigkeitsproblem" hat?
Zur Not reicht aber auch ein Blick ins Grundgesetz, Art. 9 Abs. 3 S. 1 und 2 GG. Kürzer und prägnanter kann man das kaum noch formulieren. Oder will hier jemand behaupten, die Grundrechte würden nicht für kirchliche Mitarbeitende gelten?

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