Im Zuge der Tarifverhandlungen bei Bund und Kommunen sind in den vergangenen Wochen viele tausend Beschäftigte auf die Straße gegangen. Kolleg*innen der Caritas zeigen ich solidarisch. Denn das Tarifergebnis im öffentlichen Dienst bestimmt maßgeblich auch ihre Entlohnung. Das Angebot, das die Arbeitgeber in der zweiten Verhandlungsrunde Ende Februar vorgelegt haben, ist eine Frechheit. Sie brauchen offensichtlich noch mehr Druck.
Um insgesamt gerade mal 5,0 Prozent soll die Bezahlung laut Arbeitgeberangebot steigen – bei einer Laufzeit von 27 Monaten! 2022 lag die Inflation bei 7,9 Prozent, 2023 könnte sie auf einem ähnlich hohen Niveau liegen. Heißt im Klartext: Die Arbeitgeber wollen drastische Reallohnkürzungen. Daran ändern auch Einmalzahlungen nichts, die nur kurzfristig wirken. Die Preise hingegen bleiben auch dann dauerhaft hoch, wenn die Inflationsrate wieder sinken sollte.
ver.di fordert deshalb 10,5 Prozent, monatlich mindestens 500 Euro mehr. Die unteren und mittleren Lohngruppen haben unter der Preisexplosion besonders zu leiden. Deshalb der Mindestbetrag, von dem sie überproportional profitieren. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 200 Euro im Monat steigen. Die Arbeitgeber weisen diese Forderungen nicht nur kategorisch zurück, sie fordern sogar noch die Möglichkeit zu Gehaltsabsenkungen in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen, wenn diese wirtschaftliche Schwierigkeiten haben. Sonderopfer von Beschäftigten in Gesundheitseinrichtungen – geht’s noch?
All das macht klar: Es braucht noch mehr Aktion in den Betrieben und auf der Straße. Und es braucht die aktive Solidarität aller Beschäftigten. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) setzt den Standard für die Lohnentwicklung auch bei der Caritas. Überall im Gesundheits- und Sozialwesen braucht es gute Bedingungen – unabhängig von der Trägerschaft. Dafür streiten wir. Mach mit!
Sylvia Bühler
Zusammen geht mehr – dieses Motto der Tarifrunde gilt auch für die Beschäftigten der Caritas. Gemeinsam streiten wir für ein gutes Tarifergebnis, das letztlich allen zugutekommt. Da für die Caritas nicht unmittelbar verhandelt wird, kann hier nicht gestreikt werden. Doch es gibt vielfältige weitere Möglichkeiten, die Kolleginnen und Kollegen des öffentlichen Dienstes zu unterstützen – solidarisch und im eigenen Interesse.
Das könnt ihr als Caritas-Beschäftigte tun:
- Sprecht mit euren Kolleg*innen über die Forderungen und erklärt, warum ein guter Tarifabschluss auch für euch entscheidend ist.
- Bringt euch in Debatten ein, warum die Daseinsvorsorge wichtig ist und gut bezahlt werden muss. Das Gesundheits- und Sozialwesen braucht gute Bedingungen.
- Mit der Unterstützung der Tarifrunde im öffentlichen Dienst macht ihr euch selbst stark. Verfasst Solidaritätserklärungen, postet Fotos und Unterstützungsbotschaften, malt Transparente und Plakate, zeigt Flagge und geht zu den Kundgebungen und Demonstrationen der Kolleg*innen aus dem öffentlichen Dienst.
- Macht euch stark, macht mit bei ver.di, der durchsetzungsfähigen Interessenvertretung für Beschäftigte aus dem Gesundheits- und Sozialwesen.
ver.di-Forderungen für die Tarifrunde im öffentlichen Dienst:
Flugblatt für Caritasbeschäftigte: Flugblatt Caritas 6.3.2023
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