Montag, 4. Dezember 2017

Betreiber von Caritas Pflegeeinrichtungen will AVR Tarif umgehen

...das befürchtet die Regionalkommission Nord der AK Caritas. Im einzelnen heißt es im Info:

"Am Montag, den 20.11.2017, hat die RK Nord über einen Antrag eines zur Caritas gehörigen Betreibers von neun Pflegeeinrichtungen beraten. Der Betreiber wollte die Mitarbeiter seiner außertariflich operierenden Tochtergesellschaften unter weiterer Umgehung des Tarifwerks AVR Caritas wieder in die Muttergesellschaft zurückholen.

Die Regionalkommission Nord hat am Montag den Antrag intensiv beraten. Die Mitarbeiterseite übte scharfe Kritik an den Plänen, die die betroffenen Mitarbeiter durch einen „Haustarif“ nachhaltig schlechter gestellt hätte.
Ebenso sollten nach Willen des Betreibers auch alle Neuanstellungen außerhalb des geltenden AVR-Tarifs der Caritas erfolgen. Hierfür sollte zudem keine feste zeitliche Begrenzung vereinbart werden.

Der Vorschlag hatte nichts mit dem AVR-Tarif der Caritas zu tun!


Weniger Gehaltsstufen mit je längeren Laufzeiten für Aufstiege und im Vergleich zu AVR bis zu 30% geringere Entgelte wären nur ein schlechter Haustarifvertrag, abseits jeder Struktur unseres gültigen Tarifwerkes.

Wenn es dem Betreiber mit seiner Zugehörigkeit zur Caritas ernst wäre, müsste er alle Mitarbeiter gleichermaßen nach Caritas-Tarif beschäftigen!
Gleichwohl waren die Mitarbeiter bereit, sich durch vorübergehende Absenkung der Gehälter in einem sehr wesentlichen Umfang an der Rückführung in die AVR zu beteiligen.

Ein dazu von der Mitarbeiterseite der RK Nord eingebrachter Kompromissvorschlag, die Beschäftigten der Tochtergesellschaft sofort in den AVR-Tarif der Caritas zu übernehmen, aber die Gehälter über einen Stufenplan an das Niveau der Stammbelegschaft heranzuführen, wurde von der Arbeitgeberseite nicht einmal geprüft und scheiterte somit.

Kommt es nun zu einer Tarifflucht, zu einem Ausstieg aus dem kirchlichen Arbeitsrecht?
Mehrfach wurde von der Arbeitgeberseite während der Beratungen diese Option ins Spiel gebracht. Dabei bestand mitarbeiterseitig durchaus Bereitschaft, über eine solidarische Absenkung der Gehälter zu verhandeln.
Die Mitarbeiterseite der RK Nord sieht in der fehlenden Kompromissbereitschaft einen Beleg, dass es dem Betreiber um einen Ausstieg aus dem AVR-Tarif der Caritas geht.
Eine Entscheidung über den Antrag wird in der kommenden Sitzung am 18.12.2017 erwartet."






RK Info Nord vom 29. November 2017 als pdf

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen




Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.

Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.