Sonntag, 17. Dezember 2017

Adventsnotiz: es geht um Menschen - nicht um Gewinne ...

meint jedenfalls Papst Franziskus (dem wir an seinem heutigen Geburtstag die besten Wünsche übermitteln und ihn auch zuerst zitieren wollen):
Papst warnt katholische Krankenhäuser vor Gewinnstreben
... Papst Franziskus warnt katholische Krankenhäuser vor einer Ausrichtung am Gewinnstreben. ... eine „Betriebsmentalität“ katholischer Krankenhäuser versuche auf der ganzen Welt *), „die Gesundheitspflege in den Bereich des Marktes eintreten zu lassen“ ... „Die empathische Intelligenz und die Würde verlangen vielmehr, dass die Person des Kranken in ihrer Würde geachtet wird und immer im Mittelpunkt des Behandlungsprozesses gehalten wird“, so der Papst. ....
Quelle: Radio Vatikan am 11. Dezember

Die Erzdiözese Wien berichtet unter der Überschrift
"Gesundheitswesen darf nicht Gesetzen des Marktes unterworfen werden und Arme ausschließen."
über die Aussage
des Papstes. Katholische Krankenhäuser dürften sich diesem Trend nicht unterwerfen.
Aufgegriffen wurde diese Aufforderung auch vom "Ärzteblatt":
Papst warnt katholische Krankenhäuser vor Kosten-Nutzen-Denken

Der Papst kann natürlich auch an private Gesundheitskonzerne oder auch die Einrichtungen anderer (auch christlicher) Gemeinschaften appellieren. Denn dass in Krankenhäusern Pflegekräfte fehlen, ist keine "katholische Spezialität".
Dass er katholische Einrichtungen gezielt anspricht zeigt, dass es ihm um mehr geht als einen moralischen Appell.
Der Papst will (und das kann er kirchenrechtlich auch) katholische Träger verpflichten. Oder andersherum - ein Krankenhaus, das (trotz der unzureichenden Finanzierung) **) gewinnorientiert geführt wird, kann kein katholisches Krankenhaus sein. Es dürfte sich nicht "katholisch" nennen.

*) vgl. die aktuelle drei.63, Seite 3 - Gesundheits- und Sozialwesen: Proteste international
Wir freuen uns, dass Papst Franziskus und Gewerkschaften die gleichen Intentionen teilen,
**) und möchten ergänzend auf unsere Notiz vom letzten Sonntag verweisen.



p.s.:
Wer meint, der verkaufsoffene Sonntag wäre der Heilsbringer für den Handel, ist schon sehr naiv. Wir werden daher weiter gerichtlich dagegen vorgehen, wenn Kommunen sich Scheinanlässe ausdenken, um die Geschäfte zu öffnen. Warum Sonderregelungen wie ein verkaufsoffener Sonntag am Heiligen Abend unverzichtbar sein sollen, vermag auch niemand schlüssig zu erklären. Schließlich kann man von jedem erwarten, sich ausreichend in den Tagen davor für die Feiertage einzudecken.
Frank Bsirske in einem Interview, RHEINISCHE POST, 8.11.2017

Polen: „Jeder Sonntag sollte ein arbeitsfreier Tag sein"
Wiktor Skworz, der Erzbischof von Kattowitz, zitiert auf RADIO VATIKAN, 16.12.2017

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