Sonntag, 3. Dezember 2017

Adventsnotiz - Kardinal Marx und Verfassungsrichter Schluckebier im Interview

Der Münchner Merkur und das Domradio berichten übereinstimmend von einem Interview, das Kardinal Marx zum zehnjährigen Jubiläum seiner Tätigkeit als Münchner Erzbischof gab. Marx wird darin wie folgt zitiert:
... jeder müsse seine ... Entscheidungen selbst treffen. "Aber er muss als katholischer Christ seine Entscheidung auch messen lassen an den Grundsätzen der Katholischen Soziallehre und des Evangeliums." ...
Quellen:
Münchner Merkur (Überschrift: Christen müssen sich in Politik einmischen)
Domradio unter Bezug auf KNA (Überschrift: Kardinal Marx räumt mit Gerüchten auf)

Marx hat - das voraus geschickt - seine Aussage auf die konkrete Frage nach einem bestimmten parteipolitischen Engagement durch Christen gemacht. Wir möchten aber die Adventszeit auch für die Besinnungsfrage nützen, ob die Aussage nicht auch vielfach für die Leiter insbesondere kirchlicher Einrichtungen wie Altenheime und Krankenhäuser, aber auch allgemein für das kirchliche Arbeitsrecht gelten müsste. Und wir denken dabei auch an die Enzyklika "LABOREM EXERCENS", die der deutsche Papst Benedikt seiner deutschen Heimat so sehr ans Herz gelegt hat.


Mit einem ähnlichen Tenor hat sich Bundesverfassungsrichter Wilhelm Schluckebier von seinem Amt verabschiedet. In einem Interview mit der KNA führt er u.a. aus:
Frage: Der Dritte Weg, das kirchliche Arbeitsrecht, ist zuletzt durch europäische Urteile unter Druck geraten. Wie wird es weitergehen?

Schluckebier: Schwer zu sagen. Aber: Das Unionsrecht belässt Freiräume für nationale Besonderheiten. Ich sehe allerdings auch eine erhebliche Verantwortung der Kirchen und ihrer karitativen Einrichtungen. Wenn dort in den Einrichtungen zu stark betriebswirtschaftliche Aspekte bestimmend werden und - um einen Punkt herauszugreifen - oft Zeitarbeitsfirmen gebraucht werden, um bei der personellen Besetzung einigermaßen über die Runden zu kommen und eine zugewandte, fürsorgliche Betreuung der anvertrauten Menschen sicherzustellen und beispielhaft vorzuleben, dann kann es schwer werden, glaubwürdig zu vermitteln, dass sich der kirchliche Sendungsauftrag im Alltag widerspiegelt.
Quelle:
Katholisch.de
(Überschrift: Eine Mahnung an die kirchlichen Arbeitgeber)



Der Text des heutigen Evangeliums (Mk 13, 24-37), ist übrigens geprägt von Imperativen: "Seht euch also vor, und bleibt wach!" und "Seid wachsam!" - oder, um im Kontext des Adventssonntages zu bleiben:
Wir vertrauen auf die Wirksamkeit des Wortes.
Psalm 25 "Ad te levavi animam meam" – "Zur dir erhebe ich meine Seele".

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