Die Dienstgeberseite der Arbeitsrechtlichen Kommission der Caritas hat schon mal einen Einblick in ihre Vorstellungen gewährt, wie sie sich die Tarifrunde 2014/2015 vorstellt.
Im aktuellen Dienstgeberbrief werden die DG-Vorschläge vorgestellt:
Wir nehmen uns noch etwas Zeit, die Ideen im Einzelnen zu analysieren, soviel aber schon mal vorab:
Vorschlag Dienstgeberseite:
Plus von 5,7 % =
- Erhöhung der Vergütungen um 3,3 % ab 1. Oktober 2014
- Erhöhung der Vergütungen um 2,4 % ab 1. Juli 2015
Laufzeit bis 30.6.2016 (TVöd: 29.2.2016)
Die vorgeschlagenen Steigerungen um 3,3 % ab 1. Oktober 2014 und um 2,4 % ab 1. Juli 2015 klingen für den Laien erstmal nicht so schlecht. Der TVöD sieht ab 1.3.2014 eine Erhöhung um 3,0 % vor und eine weitere ab 1.3.2015 um weitere 2,4 %, wobei die Erhöhung am 1.3.2014 eine Mindesterhöhung vorsieht, die für viele Beschäftigte der unteren und mittleren Lohngruppen eine deutlich höhere Steigerung bedeutet als die erklärten 3,0 %.
Und wenn man auf die bloßen Zahlen guckt, ist das Ergebnis der Addition von 3,0 und 2,4 im TVöD sogar niedriger als der entsprechende Wert der Caritas (3,3 plus 2,4).
Im Einzelnen:
Die durchschnittliche Tarifsteigerung in den 24 Monaten März/2014 bis Februar 2016 sieht für TVöD und Caritas wie folgt aus:
TVöD, Monatsvergütung 3000 Euro -> 4,24 %
TVöD, Monatsvergütung 2000 Euro -> 5,57 %
AVR, Monatsvergütung 3000 Euro -> 3,16 %
AVR, Monatsvergütung 2000 Euro -> 3,16 %
In den Monaten März 2014 bis Juni 2015 lägen die Tabellen durchgehend unterhalb der TVöD-Werte. Bei den unteren Lohngruppen geht die Differenz bis zu 7 %! Ab Juli 2015 (!) lägen die Tabellen für die oberen Vergütungruppen oberhalb des TVöD; die mittleren und unteren Vergütungsgruppen lägen leicht bis deutlich unterhalb des TVöD.
(Entsprechende Schlagzeilen in den einschlägigen Vergleichsmedien können wir schon mal vorschlagen: "Caritas schlägt Verdi in den oberen Vergütungsgruppen" mit einer Gültigkeitsdauer von Juli 2015 bis Februar 2016)
Die nächste TVöD-Steigerung kann ab 1.3.2016 verhandelt werden, bei der Caritas soll das nach den DG-Erwartungen erst ab Juli 2016 möglich sein.
Detaillierte Darstellungen und weitere Analysen liefern wir in der kommenden Woche nach.
Auf die aktuelle Situation hatten wir schon mal in der Glosse "Aktuelle Tarifvergleiche" hingewiesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Ihr könnt Eure Kommentare vollständig anonym abgeben. Wählt dazu bei "Kommentar schreiben als..." die Option "anonym". Wenn Ihr unter einem Pseudonym schreiben wollt, wählt die Option "Name/URL". Die Eingabe einer URL (Internet-Adresse) ist dabei nicht nötig.
Wir freuen uns, wenn Ihr statt "Anonym" die Möglichkeit des Kommentierens unter Pseudonym wählt. Das Kommentieren und Diskutieren unter Pseudonym erleichtert das Austauschen der Argumente unter den einzelnen Benutzern.