Montag, 23. Mai 2022

Die Pflege nicht vergessen !

In den letzten Tagen hatten wir mehrfach über die Tarifauseinandersetzungen im Sozial- und Erziehungsdienst berichtet. Dabei könnte unter gehen, dass die Pflege ebenfalls für eine Verbesserung der Pflegequalität kämpft. Hier ein Bericht der Süddeutschen Zeitung aus Dachau:
"Diese Pflege ist gefährlich"

Mitarbeiter im Helios Amper-Klinikum beklagen skandalöse Zustände für Patienten und Angestellte. Der Vorwurf: Kranke blieben ohne Medikamente, hungrig, ungewaschen und unversorgt. Die Klinikleitung widerspricht.


Sie sind wütend - und verzweifelt. Rund 30 Mitarbeitende des Dachauer Krankenhauses haben sich am Donnerstag vor dem Helios Amper-Klinikum versammelt, um die von ihnen wahrgenommene extreme Belastung im Beruf und die Unterversorgung von Patienten anzuprangern. Auf Plakate haben sie geschrieben "Betten sperren" und "Profite pflegen keine Menschen". Aus unterschiedlichen Abteilungen sind sie am internationalen Tag der Pflege zu einer sogenannten "Aktiven Mittagspause" zusammengekommen. Die Zustände, die sie in dem privaten Dachauer Krankenhaus beschreiben, an dem auch der Landkreis Anteile hält, klingen haarsträubend....
Die Nachricht bringen wir beispielhaft für die gesamte Alten- und Krankenpflege, auch z.B. in NRW (Münster - Facebook).
Seit den vermehrten Privatisierungen bestimmen zunehmend gewinnorientierte Anbieter die Bedingungen - zu Lasten der Betreuten, Patienten und des Personals. Denn aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist Personal ein "Kostenfaktor", der die Gewnne redziert. Und weil sich die Refinanzierung nach den Angebotspreisen der Billigheimer richtet - der Sozialstaat "kauft" die Leistungen "auf dem Markt" - müssen nach betriebswirtschaftlicher Logik die Kosten reduziert werden, um die Gewinne aufrecht zu erhalten oder zu erhöhen.

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