Mittwoch, 7. Februar 2018

Altenpflege - höhere Gehälter? - Das geht!

Altenpflege

Höhere Gehälter – mehr Fachkräfte

Münchens kommunaler Pflegeheimbetreiber zahlt Pflegefachkräften in den ersten zehn Jahren mehr als im Flächentarif TVöD. Seither hat er weniger Probleme bei der Personalgewinnung.
Arnim ThomaßAltenpflege
ver.di meint: Fachkräfte in der Pflege sollten mindestens 3.000 Euro brutto im Monat verdienen. Im Münchenstift wird das bereits seit einem Jahr umgesetzt – mit positiven Folgen, auch für den Arbeitgeber. Der kommunalen Pflegeheimbetreiber hat deutlich weniger Schwierigkeiten, neues Personal zu finden, die Ausgaben für Leasingkräfte sind drastisch gesunken. Hintergrund ist ein von ver.di bei der Münchenstift GmbH Ende 2016 unterzeichneter Tarifvertrag, der unter dem Titel »TVöDplus« firmiert, weil er teilweise über dem Niveau des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst liegt. In anderen Münchner Betrieben soll das nun Nachahmer finden.

Die Ausgangslage für Tarifverhandlungen bei der Münchenstift GmbH – wo heute rund 1.900 Beschäftigte in 13 Einrichtungen arbeiten – war seinerzeit eher schwierig. Seit 2004 existierte ein Sanierungs-Tarifvertrag zur Verhinderung von Ausgliederungen, der zum Beispiel Pflegehelfer/innen Gehaltseinbußen von etwa sechs Prozent bescherte. ver.di wollte diese Absenkung beseitigen. Zugleich wollte die Geschäftsführung die Bezahlung der Examinierten verbessern, um trotz des Fachkräftemangels leichter Personal zu gewinnen. Beides wurde schließlich erreicht.
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