Eine nennenswerte Diskussion der aktuellen Situation findet - zumindest soweit man das öffentlich wahrnehmen kann - kaum statt. Und das Engagement auch der einfachen Form der betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist quantitativ aktuell noch nicht sehr spektakulär.
Dabei sind die Möglichkeiten, Varianten und Alternativen relativ begrenzt:
- die Mitarbeiterseite hat Forderungen, die gegenüber dem TVöD-Abschluß vom April 2014 etwas höher liegen, würde sich aber vermutlich mit einer eins-zu-eins-Übernahme des TVöD-Abschlusses begnügen, wenn er mit Perspektiven verbunden sind, die auch für die Region Ost positiv sind...
- die Erwartungen der Dienstgeberseite haben wir vorgestern dargestellt: die prozentualen Erhöhungen sind eventuell verhandelbar, nicht aber der Sockelbetrag und es steht die Forderung, dass in der Altenpflege die ungelernten Kräfte nicht an dem teilhaben sollen, was den andern gewährt werden soll
- die Tarifrunde der AK wird besser als die des TVöD,
- die Tarifrunde der AK orientiert sich eins-zu-eins am TVöD,
- die Tarifrunde der AK lässt gegenüber TVöD-Abschluß Federn (mit 2 Untervarianten: dauerhaft durch Veränderung der Tabellen oder vorübergehend durch verspätete Übernahme der Erhöhungen ohne Kompensation)
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Noch ein kleiner Exkurs: Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung der Bundesagentur für Arbeit hat sich vor einem Jahr in einem IAB-Kurzbericht ausführlicher mit dem Thema:
Deutsche Geringverdiener im europäischen Vergleich
auseinandergesetzt. Angesichts der aktuellen Dienstgeber-Positionen lohnt sich ein Blick in das weiterhin aktuelle Papier (die kursiven Texte sind dem zusammenfassenden Text auf der ersten Seite des genannten Kurzberichtes entnommen):
- "Länderübergreifend sind Frauen, jüngere sowie gering qualifizierte oder befristet Beschäftigte und Ausländer unter den Geringverdienern überrepräsentiert."
Von den 590401 beruflichen Mitarbeiter(innen) der Caritas sind 81,5 % Frauen! - "Tendenziell sind Niedriglöhne in Ländern mit hoher Tarifabdeckung weniger verbreitet als in solchen mit stark dezentralisierter Lohnfindung"
Caritas: keine Tarifverträge + Regionalisierung! - "Deutschland ist neben einem längerfristigen Trend zu mehr Lohnungleichheit durch einen zuletzt robusten Beschäftigungsaufschwung gekennzeichnet. Im Ländervergleich ergeben sich jedoch keine Hinweise auf Zusammenhänge zwischen Arbeitslosen- bzw. Erwerbstätigenquoten einerseits und dem Ausmaß der Lohnungleichheit andererseits."
Für die Hoffnung, eine positive Entwicklung des Arbeitsmarkts würde den wachsenden Lohnspreizungen entgegenwirken, gibt es keine Grundlage!
"Morgen" war am 21. August - vor fünf Tagen. Aus dem beredeten Schweigen ist wohl zu schließen, dass es kein Ergebnis gab ....
AntwortenLöschenGenau die Frage habe ich mir auch gestellt.
AntwortenLöschenWir warten auf weitere Infos Herr Sczepanski.
Liebe/r Anonym,
LöschenSie dürfen mich gerne ansprechen - allerdings vor allem bei Artikeln, die von mir auch namentlich gezeichnet sind.
Und was das Ergebnis (oder auch nicht) des Vermittlungsausschusses betrifft, warte ich bisher auch auf weitere Infos.