Samstag, 2. August 2014

Caritas 2020 - die Zukunft der Caritas

Zum Zukunftsdialog der Caritas, der im 1. Halbjahr auch regional geführt wurde, liegt inzwischen eine Reihe von interessanten Dokumenten vor. Auch das kirchliche Arbeitsrecht war und ist zentrales Thema. Zur Sprache kommen Aspekte, die wir herausfordernd finden und die uns sicher in den nächsten Wochen intensiver beschäftigen werden.


Dass sich der Blog an der Diskussion beteiligt, ist selbstverständlich.

Über Ergebnisse der regionalen Workshops gibt es Berichte und statistische Ergebnisse; das Eingangsstatement des Präsidenten, Prälat Neher vom März 2014, gibt es auf Youtube und in Textfassung (rechts unten).

Bedauerlich finden wir, dass die Diskussionen von den Fragen der Loyalitätsverpflichtungen und formalen staatskirchenrechtlichen Fragen dominiert werden und die Überlegung keine Rolle spielt, dass caritative Arbeitgeber und Arbeitnehmer sich zu vornehm sind, die Tarifkonflikte gemeinsam mit anderen auf dem Weg zu befrieden, den unsere rechts- und sozialstaatliche Ordnung vorsieht, deren christliche Grundierung immer betont wird.

Die Ergebnisse (z.B. TVöD) haben wollen und deren Entstehung in Tarifkonflikten zu verachten, wird auf Dauer nicht funktionieren.

Die Kirchen und ihre Wohlfahrtsverbände bringen das Kunststück fertig, das auch mit Hilfe renommierter Katholiken (Oswald von Nell-Breuning, MariaWeber, Hans Katzer, Hermann-Josef Walraff, Walter Dirks, Rudi Nickels usw.) politisch durchgesetzte und gestaltete System sozialstaatlicher geprägter Arbeitsbeziehungen in Sonntagspredigten öffentlich zu loben und im Alltag mit der Praxis des kirchlichen Sonderwegs heimlich zu verachten. Der gerne beklagte Siegeszug des Neoliberalismus verdankt sich auch der vornehmen Zurückhaltung der Kirchen und ihrer Beschäftigten in den einschlägigen politischen Kämpfen.

Angesichts des aktuellen Mottos "Weit weg ist näher als du denkst" nehmen wir ver.di-beschwingte Caritasbeschäftigte wahr, dass dieses seltsame System des 3. Weges uns auch daran hindert, gemeinsam für humane Produktionsbedingungen in fernen Ländern dergestalt einzutreten, dass wir gemeinsam Gewerkschaftsbildungen unterstützen, die auch nach der Lehre der Kirche in aller Welt unverzichtbare Garanten für menschenwürdige Arbeitsverhältnisse sind.

c.

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