richten Hunderttausende Frauen Taschenlampen auf Kirchentüren. "Macht Licht an!", fordern die kfd-Mitglieder von den Bischöfen: Mit Gebeten und Forderungen wollen sie, dass endlich etwas Wirksames gegen den Missbrauch in der Kirche geschieht.Quelle: Katholisch.de
Die kfd greift an einem Extrembeispiel des klerikalen Amtsmissbrauchs einen Punkt einer größeren Problemlage auf. Und sie stößt damit auf offene Türen. Zum 100-jährigen Jubiläum der kfd hat Kardinal Woelki im Festgottesdienst vom 1. Adventssonntag gepredigt:
"Wir brauchen die kfd!"
Die Gründung der kfd im Erzbistum Köln sowie die Erinnerung an die Einführung des Frauenwahlrechts seien ein Aufruf, „nicht locker zu lassen, Gleichberechtigung voranzutreiben, Demokratie zu fördern und zu schützen und die Welt, in der wir leben, aus dem christlichen Glauben heraus zu gestalten“. Auch heute bedürfe es wieder einer solchen Haltung wie der der Frauen von damals.
Tatsächlich steckt die katholische Kirche in einer massiven Vertrauenskrise, wie eine Umfrage vom Ende November des Jahres bestätigt hat (Quelle 1 und Quelle 2) *). Der Anlass der Umfrage - sexueller Missbrauch - dürfte allerdings nur das Symptom einer viel tieferen strukturellen Ursache sein. Solange unter den Schlagwörtern Gemeinschaft, Gehorsam, Lebenshingabe oder Kreuzesübernahme Druck zur Unterwerfung ausgeübt wird - wobei es am Ende darum geht, autoritäre Beziehungsstrukturen zu legitimieren - solange wird sich an dieser Vertrauenskrise auch nichts ändern.
Wir meinen: auch die Verweigerung der Kooperation mit Gewerkschaften ist Machtmissbrauch der Kirchen - und im Übrigen mit der katholischen Soziallehre und dem päpstlichen Lehramt nicht vereinbar.
*)
vgl. auch die am 28. November 2018 in der ZEIT veröffentlichten Zahlen zu Kirchenaustritten (ZEITmagazin Nr. 49/2018)
"Gott, ich trage meine Verzweiflung und Enttäuschung vor dich, ich muss klagen und schreien vor dir", zitiert aus https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/machtlichtan-tausende-taschenlampen-fur-die-erneuerung-der-kirche und weiter:
AntwortenLöschen>Wie das konkret aussehen soll, ist gar nicht so einfach. Dass es keine klerikal-autoritären Machtstrukturen mehr geben soll, wie es in den Forderungen steht: Das ist schnell geschrieben. Da kann wohl auch fast jeder Bischof zustimmen – immerhin war das auch ein zentrales Ergebnis der Missbrauchsstudie, die die Bischöfe selbst in Auftrag gegeben hatten. "Sexueller Missbrauch ist vor allem auch Missbrauch von Macht", heißt es in der Studie.<
Inzwischen hat sich auch Bischof Oster für eine Erneuerung ausgesprochen, die Machtmissbrauch entgegen wirkt (Zitat): Notwendig seien Strukturen, die Machtmissbrauch verhinderten - "und die deutlich machen, dass alle Getauften miteinander Volk Gottes sind".
AntwortenLöschenInnerkirchlicher Widerpart als "liebster Feind"
Zugleich fragte Oster, wie Polarisierungen in der Kirche überwunden werden könnten. Dabei treibt ihn um, dass "seltsamerweise der innerkirchliche Widerpart oftmals der liebste Feind zu sein scheint - und nicht etwa die Herausforderung durch aggressiven Atheismus, religiöse Gleichgültigkeit, durch Ideologien oder durch Fundamentalismen in anderen Religionen". (KNA)
(Quelle: https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/oster-besseres-christusverstandnis-als-losung-der-kirchenkrise )
Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer hat es so formuliert: " Machtmissbrauch steckt in DNA der Kirche" https://www.katholisch.de/aktuelles/aktuelle-artikel/wilmer-machtmissbrauch-steckt-in-dna-der-kirche - und das gilt für jede Art von Machtmissbrauch, auch für die Arbeitgebermacht (mit dem Dritten Weg als Schaufensterveranstaltung)
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