Samstag, 12. August 2017

Kein Gerücht: Katholische Kliniken brechen Gespräche mit Ver.di ab, weil Ver.di Briefe von Mitarbeitern an den Bischof weitergeleitet hat

"Die Marienhauskliniken im Saarland und das Caritaskrankenhaus in Saarbrücken haben die Gespräche mit der Gewerkschaft Verdi über eine Entlastung des Klinikpersonals offenbar einseitig für beendet erklärt. Das teilte Verdi am Freitag mit. Als Begründung hätten die katholischen Krankenhäuser der Gewerkschaft Vertrauensbruch vorgeworfen, weil diese 14 Briefe von Beschäftigten an den Trierer Bischof Stephan Ackermann weitergeleitet habe, heißt es in der Mitteilung..." 

Auch die Junge Welt berichtet über denselben Konflikt: Junge Welt: "Christliche Nächstenliebe
Katholische Kliniken im Saarland wollen nicht mehr mit Verdi über Entlastung der Beschäftigten reden. Kommunale Häuser hingegen schon"


"Schluss mit Dialog. Die katholischen Marienhaus-Kliniken und das Caritas-Krankenhaus im Saarland wollen nicht länger mit Verdi über die Entlastung der Beschäftigten sprechen. Die Kliniken hätten die Gespräche einseitig für beendet erklärt, berichtete Gewerkschaftssekretär Michael Quetting nach einem Vernetzungstreffen von Verdi-Betriebsgruppen am Freitag. Der Anlass respektive Vorwand: 14 Beschäftigte hatten sich in Briefen an den Trierer Bischof Stephan Ackermann gewandt, um ihn auf die Folgen des eklatanten Personalmangels hinzuweisen. Der Kirchenmann dankte freundlich und ließ wissen, die Pflegekräfte hätten die Probleme »sehr eindrucksvoll« dargestellt..."

Die Beschäftigten fordern dazu auf, die Gespräche fortzusetzen:

"Entlastung Krankenhauspersonal:Katholische Krankenhäuser wollen Gespräche mit ver.di beenden

SHG nimmt Verhandlungen auf. ver.di beruft sich auf Bischof und Landesregierung. Weitere Aktionen angekündigt

Die Marienhauskliniken im Saarland und das Caritaskrankenhaus in Saarbrücken haben die Gespräche mit ver.di über Entlastung einseitig für beendet erklärt. Als Begründung werfen die katholischen Krankenhäuser ver.di einen Vertrauensbruch vor, da ver.di 14 Briefe von Beschäftigten an ihren Bischof in Trier weitergeleitet hatte. Gleichzeitig teilte ver.di mit, dass man mit der SHG-Gruppe Verhandlungen im September beginnen würde."

Quelle (und mehr):  http://saar-trier.verdi.de/branchen-und-berufe/gesundheit-soziale-dienste-wohlfahrt-und-kirchen/krankenhaeuser


Nachtrag:
Die Weigerung kirchlicher Arbeitgeber aus dem Saarland, sich mit ver.di um eine Verbesserung der Pflegequalität zu bemühen, hat trotz der Urlaubszeit inzwischen bundesweites Echo gefunden. Z.B. auf der Internet-Präsenz von ver.di (Bund) "klick"

2 Kommentare:

  1. Can. 212 — .....

    § 2. Den Gläubigen ist es unbenommen, ihre Anliegen, insbesondere die geistlichen, und ihre Wünsche den Hirten der Kirche zu eröffnen.

    § 3. Entsprechend ihrem Wissen, ihrer Zuständigkeit und ihrer hervorragenden Stellung haben sie das Recht und bisweilen sogar die Pflicht, ihre Meinung in dem, was das Wohl der Kirche angeht, den geistlichen Hirten mitzuteilen und sie unter Wahrung der Unversehrtheit des Glaubens und der Sitten und der Ehrfurcht gegenüber den Hirten und unter Beachtung des allgemeinen Nutzens und der Würde der Personen den übrigen Gläubigen kundzutun. ....
    Can. 221 — § 1. Den Gläubigen steht es zu, ihre Rechte, die sie in der Kirche besitzen, rechtmäßig geltend zu machen und sie nach Maßgabe des Rechts vor der zuständigen kirchlichen Behörde zu verteidigen. ....

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  2. es geht den Klinikbetreibern also nicht um die Verbesserung der Pflege, um bessere Arbeitsbedingungen für das Personal (sonst würde man ja mit ver.di absprechen, wie das erreicht werden kann) sondern um ganz normale privatwirtschaftliche finanzielle Interessen zu Lasten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zu Lasten der Patienten! Pfui Teufel

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