"Zur DNA des Christentums gehört die Barmherzigkeit. Der Staat aber muss für nachvollziehbare Gerechtigkeit sorgen. Letztlich gilt da das Wort Jesu: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt." Der Staat soll sich um seine Angelegenheiten kümmern, die Kirche um ihre."hieß es schließlich.
In der Süddeutschen Zeitung wird Kardinal Marx mit einer Entgegnung auf diese Feststellungen zitiert:
"Der Staat soll sich um seine Angelegenheiten kümmern, die Kirche um ihre." Kardinal Marx entgegnete, diese Aufteilung sei nicht im Sinne der katholischen Soziallehre. Der Münchner Erzbischof erinnerte zugleich daran, dass Barmherzigkeit und Gerechtigkeit zusammengehörten.
In guter ökumenischer Tradition hat sich auch die evangelische Kirche mit der Thematik befaßt, die zuvor schon Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble anlässlich der EKD-Synode mit dem Schwerpunktthema "Europa in Solidarität" ähnlich akzentuiert hatte:
Auch Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble forderte am Sonntag in seinem Grußwort bei der EKD-Synode in Magdeburg mehr Bewusstsein für die Aufgabenteilung. Die hohen moralischen Ansprüche der Kirchen könne der Staat nicht erfüllen. Die Kirche sei für Barmherzigkeit, der Staat für Gerechtigkeit zuständig. Der EKD-Ratsvorsitzende, Heinrich Bedford-Strohm, sagte, Gerechtigkeit sei "routinisierte Barmherzigkeit", das eine ließe sich zwar vom anderen unterscheiden, aber nicht trennen.
(aus: Christ und Welt)
c.
Nach Kardinal Reinhard Marx hat nun auch Bischof Stefan Ackermann die Kirchenkritik von Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) zurückgewiesen. Staat und Kirche seien beide für Gerechtigkeit zuständig.
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