Sie verweigern ihren Mitarbeitern das Streikrecht – und eine gescheiterte Ehe kann zur augenblicklichen Kündigung führen. Sie fordern das Verbot von unliebsamen Karikaturen und beanspruchen Macht und Einfluss – und vor allem jede Menge Subventionen aus öffentlicher Hand. Die Rede ist von Kirchen und Religionsgemeinschaften.[...]
Das Verhältnis von Religion und Gesellschaft steht neu auf dem Prüfstand. Auffällig ist, dass es nicht mehr nur die bekannten Kritiker allein sind, die eine gar zu enge Verflechtung von Staat und Religion monieren. Selbst Papst Benedikt XVI hatte bei seinem letzten Deutschlandbesuch die "Entweltlichung" der Kirche gefordert, den Verzicht auf institutionalisierte Macht – oder wie der katholische Bestsellerautor Manfred Lütz sagt: "Die Menschen suchen nicht das kirchliche Arbeitsrecht, sie suchen, wenn überhaupt, das Spirituelle in der Kirche."
Der Film von Tilman Jens diskutiert die Kontroverse mit Politikern, ranghohen Vertretern der Kirchen, der muslimischen Verbände und des Zentralrats der Juden in Deutschland. Zu Wort aber kommen auch unbequeme Denker und Analytiker: von Manfred Lütz bis Michael Wolfssohn. Denn die Frage nach der Religion umtreibt die Republik nicht nur in Wahlkampfzeiten.(aus dem Programmtext der ARD zur Sendung)
siehe auch:
Info zur Sendung im Weser-Kurier
Weiterer Medientipp zum Thema Religionspolitik:
In einer ungewohnt sachlichen Diskussion mit bemerkenswerter theologischer Substanz (also abseits der gängigen an Macht- und Rechtsfragen orientierten Erörterungen) haben sich Dr. Petra Bahr, Kulturbeauftragte der EKD, Prof. Dr. Thomas Großbölting, Historiker Universität Münster undProf. Dr. Helmut Hoping, katholischer Dogmatiker, Universität Freiburgin einer SWR-Sendung am 14. 6. 2013 mit dem Thema
Vor leeren Bänken – Haben Deutschlands Kirchen eine Zukunft?befaßt. Es lohnt sich, die Diskussion in einer Mußestunde nachzuhören:
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