Caritas Mitarbeiterseite fordert Aufwertung sozialer Berufe
Die Mitarbeiterseite der Arbeitsrechtlichen Kommission des Deutschen Caritasverbandes (Caritas ak.mas) schließt sich den Forderungen von ver.di in der laufenden Tarifrunde 2020 an. Das hat die Mitgliederversammlung am Donnerstag, den 10. September, in einer Videokonferenz beschlossen.
Die Mitarbeiterseite der Caritas wird am Donnerstag kommender Woche entsprechende Verhandlungen mit der Dienstgeberseite der Caritas aufnehmen.
Rolf Cleophas, Pressesprecher der Caritas ak.mas:
„Die Caritas hat mit 650.000 Beschäftigten ein großes Gewicht im Gesundheits- und Sozialwesen. Dieses legen wir gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen des Öffentlichen Dienstes in die Waagschale und fordern, die Arbeit, die unsere Gesellschaft zusammenhält, spürbar aufzuwerten.“
Soziale Berufe sind von der Gehaltsentwicklung in anderen Wirtschaftsbereichen abgekoppelt. Die Gehälter sind gemessen an der Bedeutung der Arbeit für unsere Gesellschaft nicht leistungsgerecht. Ebenso herrscht nach wie vor ein großer Personalmangel – nicht nur in der Pflege: Es gibt zu wenig Nachwuchs und allzu oft verlassen Beschäftigte in sozialen und Gesundheitsberufen nach wenigen Jahren ihren Beruf.
Rolf Cleophas:
„Die Erfahrungen aus der Corona-Zeit haben uns vor Augen geführt, wie wichtig und unersetzlich die Arbeit am Menschen ist. Wir werden nicht lockerlassen, bis das alte Versprechen, soziale Berufe aufzuwerten, endlich eingelöst ist. Die Tarifforderung von ver.di und der Caritas Mitarbeiterseite sind hier ein erster wichtiger Schritt."
Die Forderungen im Einzelnen
- Erhöhung der Tabellenentgelte um 4,8 Prozent, mindestens aber um 150 Euro monatlich
- Anhebung der Vergütung von Pflegehilfskräften auf das Niveau des TVöD
- Erhöhung der Entgelte der Auszubildenden, Studierenden und Praktikant/innen um 100 Euro monatlich
- Laufzeit zwölf Monate
- Tarifierung der Ausbildungsbedingungen der Studierenden in den bislang nicht tariflich geregelten praxisintegrierten dualen Studiengängen
- Angleichung der wöchentlichen Arbeitszeit zwischen Ost und West
- Entlastung der Beschäftigten insbesondere durch zusätzliche freie Tage
- Verlängerung und Verbesserung der Regelungen zur Altersteilzeitarbeit
- Anrechnung von Pausen als Arbeitszeit bei Wechselschicht und Zuschlag bei Samstagsarbeit
- Für alle Auszubildenden, Studierenden und Praktikant/innen: Regelung zur Übernahme der Auszubildenden und Übernahme der Fahrtkosten in Höhe des monatlichen ÖPNV-Tickets
Die Forderungen beziehen sich auf alle nicht-ärztlichen Beschäftigten. Für die 30.000 Caritas-Ärztinnen und Ärzte wurde bereits am 16. Juni 2020 ein Tarifabschluss erzielt.
Quelle: Mitarbeiterseite AK
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