Sonntag, 1. Februar 2015

Gedanken zu Alfred Delp SJ

Am 2. Februar, dem Fest Mariä Lichtmess, gedenkt der Jesuitenorden der Hinrichtung von Pater Alfred Delp SJ (1907 - 1945) vor 70 Jahren. Alfred Delp wurde in der Frühe des 2. Februar 1945 in der Hinrichtungsstätte Berlin-Plötzensee gehängt, seine Asche in alle Winde zerstreut.
Andreas R. Batlogg SJ führte in einem Beitrag für die "Stimmen der Zeit" - der Delp selbst lange verbunden war - aus:
...
Was er, ausgehend von den Sozialenzykliken "Rerum novarum" (1891) und "Quadragesimo anno" (1931), über eine neue Gesellschaftsordnung geschrieben hat, findet sich in den Grundanliegen später bei Gewerkschaften und Parteien wieder. Seine Vorstellungen von einer missionarischen und diakonischen Kirche (wie auch seine Kritik an der Kirche und ihren "Amtsstuben") oder über die Rolle der Orden für die Zukunft wirken geradezu modern - als seien sie im Umfeld der Würzburger Synode (1971/75) entstanden
Und Andreas Lob-Hüdepohl schrieb in einem Beitrag im März 2012 für die SJ (der sowohl Delp angehörte wie Papst Franziskus angehört) über Delp:
Delps Kritik an der Selbstgenügsamkeit seiner Kirche endet nicht bei jenen, die über eine Predigt- und Religionsunterrichtserlaubnis oder eine Pfarrer- und Prälatenbesoldung verfügen. Sie trifft alle Christen, die sich mit der Welt, wie sie ist, abgefunden oder sich in ihr gemütlich eingerichtet haben.
...
Nur ein Mensch, der sich in steter Grenzüberschreitung und Befreiung vom Gewohnten übt, wird zu sich selber als freier Mensch kommen. ...
„Den Rebellen kann man noch zum Menschen machen, den Spießer und das Genießerchen nicht mehr.“
(alle Zitate aus: Alfred Delp, Gesammelte Schriften, 4 Bde. Hg. von Roman Bleistein, Frankfurt 1984ff.).
Sollten wir uns am Todestag von Alfred Delp nicht überlegen, ob wir noch "rebellisch genug" sind?

fragt sich

Erich Sczepanski


p.s.:
Papst Franzikus@pontifex.de "twitterte" am 31.01.2015:
Es ist dringend nötig, ein glaubwürdiges Zeugnis von der Wahrheit und den Werten des Evangeliums zu geben.

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