Samstag, 2. März 2024

In ganz Europa: Kein Vertrauen in die katholische Kirche

Dass das selbst im "katholischen Irland" so ist, zeigt ein Bericht von katholisch.de:
AUSWIRKUNGEN DES MISSBRAUCHSSKANDALS DURCH GEISTLICHE "BRUTAL"
Ex-Präsidentin: Iren vertrauen der katholischen Kirche nicht mehr

.... "Die Kirche hat in Irland enorm an Boden verloren. Die Menschen vertrauen ihr nicht mehr", sagte McAleese dem Schweizer Portal "kath.ch" (Freitag). Die Zahl derer, die sich in Volkszählungen als katholisch identifizieren, nehme weiter rapide ab. Gleiches gelte für die Zahl der Kirchenbesucher und der Spenden. "Einzig die Zahl der Kirchenschließungen steigt", so die promovierte Kirchenrechtlerin. .....
Was dort geschildert wird, findet sich genau so auch in anderen europäischen Staaten (und nicht nur da). In Deutschland kommt neben dem bei katholisch.de angesprochenen Thema noch ein Weiteres dazu. Die Kirche hat die Arbeiterschaft verloren. Dieser beständig andauernde Skandal wurde schon in der "Würzburger Synode" thematisiert. Ausser verbalen Lippenbekenntnissen zu Gewerkschaften hat sich an der Ursache dieses Vertrauensverlustes nichts geändert. Daran ändern auch vereinzelte Kooperationen wie die "Allianz für den freien Sonntag" nichts.
Im Gegenteil: mit dem Festhalten an der historisch schwer belasteten Begrifflichkeit der "Dienstgemeinschaft", mit der daraus abgeleiteten Verweigerung von Tarifverträgen und mit - vielfach als absurd empfundenen - Anforderungen bis hinein in das Schlafzimmer der eigenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hat die Kirche immer wieder gezeigt, dass sie nichts gelernt hat. Sie ist selbst unfähig, sich zu reformieren - da jede Reform einen Verlust von weltlicher Macht mit sich bringt. Und dazu sind die Bischöfe trotz päpstlicher Appelle zur "Entweltlichung" nicht bereit.
Sämtliche bisherigen "Reförmchen" gingen nur soweit, wie das durch die Vorgaben aus dem "weltlichen Bereich" aufgezwungen war - sei es durch gesetzliche Regelungen, sei es (und das sogar überwiegend) durch die hierzu gegenüber den Kirchen ergangene Rechtsprechung. Ansonsten hält die Kirche immer noch an Ihrem Anspruch
eigene Angelegenheit ist alles wonach es uns gelüstet
und ihrer Aussage fest:
'Wie kann man es wagen, die Kirche herauszufordern?': Wir müssen nichts offenlegen; und: Warum sollten wir Ihnen unsere Archive zeigen?
Deshalb ist es nun notwendig (auch im wohl erwogenen Interesse der Kirchen), die "Grenzen des für alle geltenden Gesetzes" durch den Staat deutlich enger zu ziehen und das den Kirchen eingeräumte Selbstordnungs- und Selbstverwaltungsrecht auf den Kernbereich des kirchlichen Lebens zu beschränken, auf Liturgie und das Sakramentenrecht zum Beispiel.

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