Sonntag, 3. Dezember 2023

Sonntagsnotizen - Kirchenrecht und Lebenswirklichkeit

Unter dem Stichwort "Lebenswirklichkeit" haben wir mehrfach darauf hingewisen, dass der autorität-hierarchische "Dritte Weg", der aus der historisch schwer belasteten Ideologie der Dienstgemeinschaft abgeleitet ist, mit der freiheitlich-demokratischen Gesellschaftsstruktur unseres Landes nicht in Einklang zu bringen ist.
Nun ist dieser Sonderweg für die Weltkirche eine absolute Ausnahme. Er wird - in ökumenischer Solidarität - lediglich im deutschsprachigen Raum gepflegt. Und er beruht ausschließlich auf der kirchenrechtlichen Grundlage diözesaner Bischöfe. Papst Franziskus hat nun zurecht darauf hingewiesen:
Kirchenrecht ist nicht unabänderlich
In dem Artikel von katholisch.de wird weiter ausgeführt:
Deutlich sprach sich das katholische Kirchenoberhaupt für ein an die jeweilige Zeit angepasstes Kirchenrecht aus: "Das Volk Gottes lebt in der Geschichte; daher können seine Lebens- und Organisationsformen nicht unabänderlich sein." Es gelte zu unterscheiden, was im täglichen Leben der Kirche wesentlich ist und was lediglich eine Reihe äußerer Formen, "die vielleicht in der Vergangenheit nützlich und bedeutsam waren, aber in der Gegenwart nicht mehr, ja manchmal sogar ein Hindernis für ein Zeugnis darstellen, das gerade heute eine größere Einfachheit erfordert, um glaubwürdig zu sein".
Darüber sollten die Verfechter des kirchlichen Sonderrechts einmal nachdenken.

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