Papst will Entlohnung stärker an Leistung koppeln, warnt vor SchuldenfalleEntlohnung? Das ist doch Arbeitsrecht - und damit schon eine Pflichtlektüre für Mitglieder der Blogredaktion. Wir haben den Artikel daher mit zunehmendem Interesse gelesen. Daraus wird nicht nur deutlich, dass auch der Vatikan "nur mit Wasser kocht" und "rechnen muss". Wichtig ist uns dann eine konkrete Aussage des Papstes:
Nachdrücklich rief er die Mitarbeiter zu Loyalität in ihrem Dienst auf. Sie müssten „nein sagen, wenn das, was man euch darstellt oder was ihr in den Kontrollen findet, die Mission verrät, wenn das Einzelinteresse einiger über das kollektive überwiegt, wenn die Regeln verletzt oder kunstvoll umgangen werden, um Ziele zu verfolgen, die denen des Heiligen Stuhls und der Kirche fremd sind.“ Loyalität bedeute, „niemals zum Komplizen zu werden, und sei es nur, indem man so tut, als ob man es nicht sähe.“Daraus wird deutlich, dass die Loyalität der Kurie nicht einem Vorgesetzten sondern der "großen Linie" geschuldet ist - und dass sich kirchliche Mitarbeitende gegen den Missbrauch kirchlicher Ämter und gegen (rechts-)widrige Vorgaben ihrer Vorgesetzten wenden müssen.
- Was die "große Linie" ist, hat Felix Neumann bei katholisch.de aus den vielen Dokumenten der der Transparenzoffensive des Glaubensdikasteriums analysiert.
- Wie der "Dritte Weg" in Deutschland mit der "großen Linie", der katholischen Soziallehre und dem universellen Kirchenrecht vereinbar ist - nämlich gar nicht - haben wir unter dem Stichwort "Dienstgemeinschaft" immer wieder herausgearbeitet. Damit werden "die Regeln verletzt oder kunstvoll umgangen ..., um Ziele zu verfolgen, die denen des Heiligen Stuhls und der Kirche fremd sind."
und ergänzend berichtet Vatican-News - nachfolgend zitiert - ausführlich hier)
Papst Franziskus hat seine leitenden Mitarbeiter zur Wachsamkeit gegenüber „ideologischen Fixiertheiten“ eingeladen. Wer in der Kurie arbeite, müsse dem Licht der Frohen Botschaft folgen, das „uns manchmal dazu bringt, unerforschte Pfade zu suchen und neue Wege zu beschreiten“, sagte der Papst bei der Weihnachtsansprache an sein Führungspersonal an diesem Donnerstag.sowie
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Franziskus hielt in seiner Weihnachtsansprache fest, „dass das Leben der Menschen und die Wirklichkeit, die uns umgibt, den Ideen und Theorien immer überlegen sind und bleiben.“ Deshalb helfe die Unterscheidung auch den Kurienleuten, „dem Heiligen Geist zu folgen, so dass wir in der Lage sind, Wege zu wählen und Entscheidungen zu treffen, die ... dem Evangelium entsprechen.“
Deshalb müsse auch das Führungspersonal der Kurie in der Mitte der Weltkirche immer in Bewegung sein. Es gebe da die Versuchung, „stehen zu bleiben und innerhalb unserer umhegten Bereiche und Ängste ,herumzuirren´, so Franziskus wörtlich. „Ängste, Starrheit und schablonenhafte Wiederholung erzeugen eine Unbeweglichkeit, die den scheinbaren Vorteil hat, keine Probleme zu schaffen”.Der Wortlaut der päpstlichen Ansprache ist von Vatican News hier online gestellt.
Das lateinische Leitwort „quieta non movere“, frei übersetzt: keine schlafenden Hunde wecken, führe aber zu nichts anderem, als „dass wir uns in unseren Labyrinthen im Kreis drehen, worunter dann der Dienst für die Kirche und die ganze Welt leidet, zu dem wir berufen sind. Und bleiben wir wachsam gegenüber einer ideologischen Fixiertheit, die uns oft unter dem Deckmantel guter Absichten von der Wirklichkeit trennt und an der Bewegung hindert.” Wie die Sterndeuter sollten deshalb leitende Kirchenmitarbeiter aufbrechen und dem Licht folgen, „das uns manchmal dazu bringt, unerforschte Pfade zu suchen und neue Wege zu beschreiten“ – „mit Demut und Staunen.“
Wir fühlen uns mit unserer Kritik an der Ideologie der historisch schwer belasteten "Dienstgemeinschaft" und unserem Aufruf an die deutschen Bischöfe gestärkt - Entweltlicht Euch.
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