Freitag, 3. April 2020

Klinik-Schließung in Zeichen von Corona - gehts noch?

Es müsste längst in alle Winkel vorgedrungen sein: die Corona-Pandemie ist auch der Tatsache geschuldet, dass das Gesundheitssystem in den letzten Jahrzehnten systematisch "kaputt gespart" wurde. Zwischen 1991 und heute wurden 470 Krankenhäuser und 168.000 Betten gestrichen.

Obwohl Intensivbetten in Krankenhäusern dringend benötigt werden, gibt es weiterhin aktuell entsprechende Schließungspläne. Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG berichtete gestern:
Mitarbeiter wenden sich gegen Schließung der Klinik Lebach Lebach (dpa/lrs) - Beschäftigte des Caritas-Krankenhauses im saarländischen Lebach wehren sich gegen die angekündigte Schließung ihres Standortes. Die Corona-Krise zeige, wie wichtig der Erhalt des Krankenhauses Lebach für das Saarland sei, teilten die Mitarbeiter am Donnerstag mit. Es sei "sowohl strategisch als auch geografisch" von enormer Bedeutung: Neue Intensivbetten und eine neu aufgestellte Covid-19-Station mit insgesamt 27 Betten seien "in der aktuellen Situation existenziell für das Saarland"...

Der Träger, die Cusanus Trägergesellschaft Trier (CTT), hatte die Schließung der Klinik für Mitte dieses Jahres angekündigt. Der genaue Zeitpunkt ist noch offen. ...
Das Beispiel Lebach zeigt:
auch kirchliche Krankenhauskonzerne arbeiten nicht uneigennützig, sondern ausschließlich nach kommerziellen Anforderungen. Unter diesen Umständen ist die arbeitsrechtliche Sonderstellung kirchlicher Rechtsträger nicht zu begründen. Im Gegenteil: die elementare Daseinsvorsorge muss den Spekulationen der Finanzmärkte entzogen werden. Bundesarbeitsminister Hubertus Heil hat für die Zeit nach der Corona-Krise eine Überprüfung des deutschen Gesundheitssystems gefordert.
"Wir müssen einfach darauf reagieren, dass Gesundheit kein rein marktwirtschaftliches Gut sein kann"
(Quelle: Tagesschau)

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