Freitag, 13. Dezember 2013

Fw: Pflegebeben Stärke 9

passend zum Beitrag von Erich von heute morgen ist uns soeben die folgende Information zugegangen, die wir in Auszügen wiedergeben:
(Zitat)
 
Gesundheitswesen: Pflegebeben Stärke 9
Eine aktuelle Studie belegt: Von allen europäischen Ländern trifft Deutschland der Sparkurs im Gesundheitswesen offenbar am härtesten - zumindest was das Pflegepersonal im Krankenhaus betrifft. Darunter leiden sowohl die Pflegekräfte, als auch die Patienten.

Längst hat der Spardruck auch das Gesundheitswesen erreicht und stellt dort Pflegefachleute vor eine schwierige Aufgabe: Sie müssen immer wieder entscheiden, welche pflegerischen Maßnahmen sie ihren Patienten wegen Zeitmangels vorenthalten müssen.

Wann wird welche Pflegemaßnahme gestrichen
Wissenschaftler des Fachbereichs Pflegewissenschaft der Universität Basel gingen nun erstmals der Frage nach, welche notwendigen pflegerischen Maßnahmen in allgemeinen chirurgischen und medizinischen Abteilungen von europäischen Akutkrankenhäusern nicht durchgeführt werden können und wie oft dies vorkommt.
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Deutschland hält viele traurige Rekorde
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Auch bei der Arbeitsbelastung hält Deutschland den europäischen Negativrekord: Hierzulande muss eine Pflegekraft im Krankenhaus etwa 13 Patienten versorgen, norwegische Kollegen nur fünf. Und damit nicht genug: 61% der deutschen Pflegekräfte gaben an, in ihrer letzten Schicht mehrmals mit nichtpflegerischen Aufgaben beschäftigt gewesen zu sein. In keinem anderen europäischen Land waren derart viele Pflegefachpersonen zu fachfremden Arbeiten angehalten worden - im europäischen Durchschnitt waren es rund 34%, in Spanien sogar nur 17%.

Vorletzter Platz beim Auslassen pflegerischer Maßnahmen
Um zu erfassen, auf welche Bereiche ihrer pflegerischen Aufgaben das Fachpersonal im Akutfall verzichtet, erstellten die Studienautoren eine Liste aus 13 pflegerischen Maßnahmen, die von direkter physischer Pflege und Überwachung eines Patienten über die Planung und Dokumentation der Pflege bis hin zu psychosozialen Pflegekomponenten reichte. Mitarbeiter in der Krankenpflege wurden dazu aufgefordert, diejenigen Aktivitäten zu vermerken, die sie in ihrer letzten Schicht wegen Zeitmangels nicht ausführen konnten.
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Gespräche und Schulung der Angehörigen fallen weg
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Negativer Einfluss auf Arbeitszufriedenheit
Das Rationieren von pflegerischen Maßnahmen sei selbst innerhalb der Pflege ein Tabuthema, stelle es für Pflegefachpersonen doch ein berufsethisches und moralisches Dilemma dar, schreiben die Wissenschaftler. ...
 

Krankenhausmanagement gefordert
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Denn die Studienlage ist eindeutig: Wo genügend gut ausgebildetes Pflegepersonal im Einsatz ist, genesen Patienten schneller und sterben seltener. Die Anzahl der Pflegekräfte zu erhöhen, scheint zunächst zwar mit erhöhten Kosten verbunden zu sein, Studien belegen jedoch, dass eine derartige Maßnahme kosteneffektiv ist. Dr. Schwendimann erklärt, warum: "Eine bessere Qualität der Arbeitsumgebung des Pflegefachpersonals sowie eine geringere Anzahl Patienten pro Pflegefachkraft weisen signifikante Zusammenhänge beim Pflegepersonal auf, wie tiefere Burnout-Raten, höhere Arbeitszufriedenheit und geringere Kündigungsabsichten und bei den Patienten eine höhere Zufriedenheit mit der Spitalpflege. Alles Zusammenhangsfaktoren, die indirekt kostenwirksam sind."

Link zum Nachlesen des gesamten Beitrags mit weiteren Quellenangaben:

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