Dienstag, 3. Dezember 2013

Befragung zur Pflegekammer: ver.di sieht keine ausreichende Mehrheit

 
München, den 03. Dezember 2013

 

Befragung zur Pflegekammer: ver.di sieht keine ausreichende Mehrheit

 

Zu den heute im Gesundheits- und Pflegeausschuss des Bayerischen Landtags von Staatsministerin Huml bekanntgegebenen Ergebnissen zur Befragung für eine Pflegekammer nimmt ver.di Bayern wie folgt Stellung:

1.      Von ca. 113.800 Pflegefachkräften in Bayern haben 1.000 Betroffene in 116 Einrichtungen geantwortet. Dies entspricht einer Quote von 0,88%.

2.      Von den 1.000 Antwortenden haben sich 50% für die Einrichtung einer Kammer ausgesprochen, 34% dagegen und 16% haben noch keine abschließende Meinung.

3.      Damit haben sich 0,44% der von der Einrichtung einer Pflegekammer betroffenen Berufsangehörigen dafür ausgesprochen.

„Dies kann nicht als demokratische Legitimation und Handlungsauftrag für die Einrichtung einer Pflegekammer in Bayern interpretiert werden“, so Dominik Schirmer von ver.di Bayern.

Dies erst recht dann nicht, wenn man Methodik und Durchführung der Befragung näher betrachtet. Statistisch gesehen haben in jeder befragten Einrichtung zehn Pflegekräfte geantwortet, die von ihren Leitungskräften ausgewählt wurden. ver.di liegen Berichte von Betriebs- und Personalräten vor, bewusst nicht beteiligt worden zu sein. „Die Seriosität der Befragung ist mehr als anzuzweifeln. Hier wurde das Wunschbild der Fragenden zugleich ‚mit sanftem Druck‘ als ‚Orientierung‘ für die Befragten vorgegeben“, stellt Dominik Schirmer von ver.di Bayern fest.

Für Dominik Schirmer ist aber auch klar: „Die Diskussion muss nun beendet werden. Die Politik muss die dringenden Probleme der Pflege lösen. Unsere Vorschläge hierzu liegen auf dem Tisch.“

Deshalb müssen die politisch Verantwortlichen nun schnellstens die Entscheidung zur Einführung oder Nichteinführung der Kammer treffen, um diese „Windmühlendebatte“ zu beenden und sich den tatsächlichen Problemen der Pflege zuwenden zu können.

„ver.di bietet ausdrücklich die Mitarbeit hierzu an“, erklärte dazu die Landesbezirksleiterin von ver.di Bayern, Luise Klemens. Sollte der von Staatsministerin Huml heute angekündigte „Runde Tisch zur Pflegekammer“ etabliert werden, will ver.di dafür sorgen, dass die Debatte zur Kammer „vom Kopf auf die Füße gestellt“ wird und die emotionalen Debatten und Erwartungen in realistische Handlungen überführt werden.

Für Rückfragen steht Dominik Schirmer,

Landesfachbereichsleiter Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen
von ver.di Bayern, unter 089/5 99 77 – 1030  zur Verfügung.

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