Mittwoch, 19. März 2025

Memmingen: 500 Jahre - die erste Erklärung der Menschenrechte

Vor 400 Jahren gingen die "Zwölf Artikel" in Druck - das faszinierend progressive Manifest der Rebellen im Bauernkrieg (1524 - 1526), die (nach der Magna Carta von 1215) als eine der ersten niedergeschriebenen Forderungen nach Menschen- und Freiheitsrechten in Europa gelten. Abgesandte dreier "Bauernhaufen" der Region kamen Anfang März in Memmingen zusammen, um ihre Forderungen gegen herrscherliche Willkür und Ausbeutung abzustimmmen. Der Memminger Kürschnergeselle Sebastian Lotzer formulierte daraus die "Zwölf Artikel". In den Artikeln werden Prinzipien wie Selbstbestimmung, Gerechtigkeit und gesellschaftliche Teilhabe formuliert. Die Bauern verlangten darin konkret die Aufhebung der Leibeigenschaft, die Abschaffung von Frondiensten und Abgaben, die Rückkehr zu alten Freiheiten und Rechten sowie die freie Wahl des Pfarrers.
(aus der Broschüre "anno domini 1525" Memmingen - Stadt der Menschenrechte - Die Zwölf Bauernartikel (c) 2018 Kulturamt der Stadt Memmingen)

Manches, wie die zentrale Forderung, die "Dienste auf ein erträgliches Maß herab zu setzen", können angesichts der Überlastung etwa im Pflegebereich auch heute noch als aktuell angesehen werden.

ergänzende Links
Antenne Bayern: Gedenken an Bauernkrieg: Freiheitsappell von Steinmeier
BR 24: 500 Jahre Bauernkrieg - Festakt in Memmingen
Domradio: Steinmeier pocht auf Verteidigung von Freiheit und Demokratie - an Menschenrechten orientieren
n-tv: Steinmeier warnt vor Geschichtsverdrehern
SWR aktuell: Bauernkrieg 1525 in Oberschwaben - Aufstand für Freiheit und Menschenrechte

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