Kirche als Arbeitgeber:Quelle: ZEIT.de
"Ich wurde gekündigt, weil ich meine Tochter aufwachsen sehen wollte"
Eine Kindergärtnerin wird gemobbt, weil sie nicht heiratet. Ein geouteter Pfarrer kann weiter predigen. Drei Menschen erzählen von Konflikten mit dem Arbeitgeber Kirche.
Etwa 1,8 Millionen Menschen arbeiten in Deutschland für die Kirchen oder christliche Wohlfahrtsverbände. Vor allem in der katholischen Kirche mit ihrer strengen Lehre kommt es oft zu Konflikten zwischen Vorschriften und Lebensentwürfen. Drei Menschen erzählen, wie es ist, für die Kirche zu arbeiten und sich zu outen oder für eine Familie zu entscheiden.
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Zwei weitere Kolleginnen, die das gleiche Problem hatten, haben einer kirchlichen Trauung zugestimmt, weil sie es sich nicht leisten konnten, ihren Job zu verlieren.
... Ich dürfe den wahren Grund, weshalb ich gehe, nicht öffentlich machen. Danach bin ich in Therapie gegangen. Die Mitarbeiterin des Arbeitsamtes hat mich einige Wochen in eine Einrichtung verwiesen, wo es um Selbstfindung und Entspannung ging. Das hat gut getan und doch frage ich mich bis heute: Wie kann es sein, dass die Kirche als Arbeitgeber heute noch die Formalitäten dem Menschen und dem Glauben vorzieht? Wieso kommt es nicht auf die Werte und Arbeitsleistung des Mitarbeiters an? Dass die Kirche so viele Sonderrechte als Arbeitgeber hat, ist für mich nicht verständlich.
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Die Kirche ist wie ein Staat im Staat, für den unser Grundgesetz offensichtlich nicht gilt. Wenn die katholische Kirche der Arbeitgeber ist, dann gelten gesonderte Arbeitsrechte, beispielsweise Tarifrechte oder Kündigungsgründe, oft gibt es keine Transparenz. Es wird viel vertuscht und solange keine Medien berichten, gibt es keine Konsequenzen.
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Der Anlass für mein Coming-out war ein Aufsatz von Bischof Franz-Josef Overbeck, der sich mit dem Thema Sexualität auseinandersetzt. Darin beschreibt er Leidensgeschichten von queeren Menschen, die aufgrund ihrer sexuellen Orientierung in der Minderheit sind und auch in der Kirche nicht als normal gelten. Ich fühlte mich von Bischof Overbecks Worten sofort angesprochen. ... Plötzlich wurde etwas sagbar.
... Nach meinem Outing hatte ich ein Gespräch mit dem Erzbischof von Paderborn. Er sagt, dass niemand etwas für seine sexuelle Orientierung könne, aber für alle Priester das Zölibat gelte. Ich empfinde das als einen fairen Umgang. Die Rückmeldungen, Mails und Briefe, die mich erreicht haben, waren bestärkend. Umso enttäuschter war ich, als die Nachricht mit dem Segnungsverbot aus Rom kam.
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Infoblog für Verdi-Betriebsgruppen in Caritas-Einrichtungen & Interessierte. In Bayern und anderswo.
Samstag, 17. April 2021
Kirchliches Arbeitsrecht - immer noch in den Medien
Vor wenigen Tagen hat sich die ZEIT des Themas angenommen:
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