Montag, 14. August 2023

Mehr Gehalt, eine Woche weniger Arbeit – so viel bringt Ihnen ein Tarifvertrag

Mit dieser Überschrift berichte die konservatie WELT bereits im April des Jahres über eine Studie des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung.
Die Tarifbindung ist in den vergangenen Jahren eingebrochen. Eine Studie zeigt nun, wie sehr Beschäftigte davon profitieren. Nicht nur die Gewerkschaften trommeln für mehr Bindung – auch Arbeitsminister Heil will mit einem neuen Gesetz nachhelfen.
Wir verweisen erst heute auf diese immer noch aktuelle Untersuchung, denn seit April hat sich am Ergebnis dieser Studie sicher nichts geändert. Ganz im Gegenteil: die Entwicklung der Lebenshaltungskosten bestätigen die Aussage der Studie:
„In Zeiten stark steigender Lebenshaltungskosten verfügen Beschäftigte in tarifgebundenen Betrieben deswegen eher über ein kleines finanzielles Polster“, schreiben die Studienautoren Malte Lübker und Thorsten Schulten.
Kein Wunder, dass sich die Arbeitgeber gegen eine Verpflichtung zum Abschluss von Tarifverträgen wehren, wie nun ebenfalls die WELT vermeldet:
"Tarifverträge schließt man – oder man nimmt sich sein Recht auf eine alternative Gestaltung der betrieblichen Realitäten. Das eine ist ebenso zu respektieren wie das andere“, sagt Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger.

Im Kirchenbereich belegt insbesondere die Diakonie, dass die Petition "Gleiches Recht für kirchlich Beschäftigte" auch einen konkreten finanziellen Aspekt hat. Wir haben mehrfach und immer wieder insbesondere über die Ergebnisse des "Dritten Weges" bei der Diakonie berichtet, so am 11. Juni 2014 oder erst vor wenigen Wochen zum Thema "Inflationsausgleichsprämie".
Tatsächlich zieht das Lohndumping insbesondere kirchlicher Einrichtungen das Lohngefüge der ganzen Sozialbranche "nach unten". Denn nach wie vor haben die Billigheimer, also die Günstigstbieter, einen maßgeblichen Einfluß auf die Höhe der Refinanzierung staatlicher Leistungen.

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