Wenn bewusste Verdrehungen der Freiburger Rede nicht verfingen, blieb als Verteidigungslinie gegen diese gefährliche Rede die Behauptung, Papst Benedikt XVI. habe in Freiburg vor allem als Papst der Weltkirche gesprochen. Er habe natürlich nicht die deutsche Situation gemeint, die Kirchensteuer nicht, die Institutionen nicht und auch nicht den Umgang mit Macht. Man scheute sich also nicht zu behaupten, dass ein deutscher Papst, wenn er in einer deutschen Stadt vor Deutschen auf Deutsch rede, vor allem Lateinamerika gemeint haben müsse ..."Auch wir haben uns bemüht, den Begriff der "Entweltlichung", auch mit Hinweisen Benedikts selbst, zu interpretieren - und dabei in dem uns erkennbaren Kontext die u.a. von Cordes angeprangerten Verschleierungsversuche zu kontern.
Nun - da es etwas ruhiger um die Diskussion zur Freiburger Rede geworden ist, gleichzeitig aber der "klerikale Machtmissbrauch" immer heftiger in den Schlagzeilen der weltlichen Medien aufscheint - hat Benedikt XVI. in einem persönlichen Rückblick auf sein Wirken in Deutschland wohl selbst das Wort ergriffen, um seiner Ansprache den Weg zur richtigen Interpretation zu ebnen:
"So lange bei kirchenamtlichen Texten nur das Amt, aber nicht das Herz und der Geist sprechen, so lange wird der Auszug aus der Welt des Glaubens anhalten", so Benedikt. Er erwarte "ein wirkliches persönliches Glaubenszeugnis von den Sprechern der Kirche".(Interview in der HERDER Korrespondenz, zitiert u.a. vom Domradio (Köln), der dpa Radio Vatikan und der WeLT).
Benedikt kritisierte: "In den kirchlichen Einrichtungen - Krankenhäusern, Schulen, Caritas - wirken viele Personen an entscheidenden Stellen mit, die den inneren Auftrag der Kirche nicht mittragen und damit das Zeugnis dieser Einrichtung vielfach verdunkeln."
Amtliche Texte der Kirche in Deutschland würden weitgehend von Leuten geschrieben, "für die der Glaube nur amtlich ist. In diesem Sinn muss ich zugeben, dass für einen Großteil kirchenamtlicher Texte in Deutschland in der Tat das Wort Amtskirche zutrifft."
Mit seiner Forderung nach einer "Entweltlichung" der Kirche in Deutschland sorgte Papst Benedikt XVI. 2011 für Diskussionen. Jetzt hat sich der 94-Jährige selbstkritisch zu dem Begriff geäußert. Seine grundsätzliche Kritik nimmt er aber nicht zurück.und das Domradio interviewt Volker Resing (Chefredakteur der Herder Korrespondenz). Dieser meint u.a.:
Er nimmt vielleicht weniger von seiner Kritik etwas weg, als dass er sieht, dass es möglicherweise zu einseitig war. Und so wie ich das lese, nimmt er sich selbst ja auch nicht aus.weitere Berichte:
GMX:
Emeritierter Papst Benedikt XVI. sorgt mit einem Interview für WirbelZEIT online:
Kritikern gefällt es nicht, wenn der emeritierte Papst Benedikt XVI. sich zur Kirchenpolitik äußert.
Doch jetzt hat er es wieder getan - mit einer klaren Botschaft an Kirchenleute in Deutschland.
Benedikt XVI. geht mit kirchlichen Amtsträgern ins Gericht
Nachtrag 2:
Hier ist die Freiburger Rede zum Nachlesen "klick"
Es ist schäbig, einem schon schwer vom Alter gezeichneten Mann so das Wort im Mund zu verdrehen, wie es Domradio und dpa tun. Benedikt bestätigt, dass seine Aussage richtig war - wenn auch nur einen Teil der Situation beschreibend.
AntwortenLöschenIst bezeichnend, dass Sie diesen unrechtmäßigen Kommentar von Ihnen anonym veröffentlicht haben, das ist in der Tat schäbig und beschämend.
LöschenPapst Benedikt XVI. hat vollkommen die Wahrheit beim Namen richtig genannt, die viele, offenbar auch Sie, nicht hören wollen.
Johannes-
Michael .....
Im Unterschied zu anderen hat der Caritas-Blog sowohl die Freiburger Ansprache wie auch das Interview als Quellenangabe verlinkt. Dann kann sich jede und jeder ein eigenes Bild davon machen, wer "anonym" oder "unbekannt" eher richtig liegt.
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