Freitag, 3. August 2012

Blick über den Zaun (diesseits des 3. Weges): Altenpflegerinnen sind der Diakonie weniger wert


Diakonie in Nordrhein Westfalen: Löhne für Altenpflegehelferinnen abgesenkt!
...und sage keiner, dass es die Diskussion über die "zu hohen" Vergütungen der unteren Lohngruppen nicht auch bei der Caritas gäbe: die Bundeskommission hat in einer politischen Erklärung ausdrücklich das Thema benannt und es werden wohl alle Regionalkommissionen sich dieses Thema zu eigen machen. Und war nicht in Baden-Württemberg die gescheiterte Einigung über den Umgang mit den unteren Lohngruppen der Grund für das Scheitern der Verhandlungen Mitte Juli?

3 Kommentare:

  1. Gegen das Konkurrieren darum, wer am miesesten mit den unteren Lohngruppen umgeht, hilft nur der gemeinsame Widerstand.
    Was hätte aus der Forderung nach einer "mindestens 200 €" werden können, wenn sich auch die Kolleginnen und Kollegen von Diakonie und Caritas an den Arbeitskämpfen beteiligt hätten!
    Der 3. Weg: die Prachtstraße ins tarifliche Verderben!


    Ein frustrierter Caritasbeschäftigter (und Verdi-Mitglied)

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  2. anstatt ständig über die Konkurrenz zu jammern sollten gerade "kirchlich geprägte Arbeitgeber" darüber nachdenken, wie dieser Wettbewerbsdruck auf Grundlage der bestehenden Gesetzeslage beendet werden kann. Denn dass "die Politik" die Gesetze ändert, um den (politisch gewollten) Preiswettbewerb zu beenden, kann ernsthaft niemand glauben.

    Die einzige Möglichkeit, die ich sehe, ist ein allgemein verbindlicher "Tarifvertrag soziale Dienste". Dazu werden aber (zumindest überregional) Caritas und Diakonie benötigt. Wenn sich die kirchlichen Arbeitgeber weigern müssen sie erklären, warum sie die - mit dem Preiswettbewerb zwangsläufig einhergehenden - prekären Arbeitsverhältnisse billigend in Kauf nehmen.

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  3. Ich zitiere einen Kommentar aus der ZMV 4/2012 (S. 207/208) zu den Neuerungen der AVR.DW EKD:
    "... Das zweite Fazit aus diesen Änderungsbeschlüssen ist aber noch gravierender, wenn man bedenkt, dass hier angeblich spezielles kirchliches Arbeitsrecht geschaffen wird.
    ...
    Der Präsident des Diakonischen Werkes der EKD beklagt ständig den Zustand, dass in unserer Gesellschaft die Einkommensschere immer weiter auseinanderklafft und rügt die Politik, dass sie nichts dagegen unternimmt. Und was gschieht in seiner eigenen Institution? Allen "Dienstgemeinschafts-Apologeten" muss in Anbetracht dieser Tatsache eigentlich die Schamröte ins Gesicht steigen."

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