Die 1. Möglichkeit ist, weniger Qualität zu fordern, also das Anforderungsprofil zu reduzieren.
...Quelle: FAZ
Als sich abzeichnete, dass im August nicht genügend Kita-Plätze zur Verfügung stehen würden, kam von der Politik der Vorschlag, doch einfach mehr Kinder in eine Gruppe zu stopfen, als ginge es um einen Koffer, in den mehr hineinpasst, wenn sich jemand drauf setzt und ordentlich drückt. Eine andere Idee lautete, fachfremdes Personal hinzuzuziehen oder Arbeitslose umzuschulen; vor ein paar Jahren sollten Arbeitslose Straßen kehren, jetzt erziehen sie halt Kinder. ....
Wir meinen: unsere Kinder müssen uns die beste Qualität Wert sein.
Die 2. Möglichkeit wäre, die Ausbildungskapazität zu erhöhen. Tatsächlich sind die Fachakademien ausgebucht. Bis neue Fachakademien den Betrieb aufnehmen können, wird sicher noch etwas Zeit vergehen. Die Gründung und der Bau entsprechender Einrichtungen dauer halt. Und wer sich dann für den Beruf entscheidet, der muss erst noch eine jahrelange Ausbildung durchlaufen.
Schnelle Abhilfe schafft das nicht.
Und nach einer Meldung unserer Schwestergewerkschaft GEW (S. 9) wird geschätzt, "dass 30 Prozent der Fachkräfte dem Job bereits in den ersten drei Berufsjahren den Rücken kehren". Warum wohl?
Tatsächlich zählt nach Angaben der Zeitschrift map-report (Quelle), die sich auf eine Statistik der gesetzlichen Rentenversicherung über Rentenneuzugänge zwischen 1994 und 2005 bezieht, der Beruf der Erzieherin zu den Berufen mit der zweithöchsten "Risikoklasse" der Berufsunfähigkeit. Dieses erhöhte Berufsrisiko soll nur bei Berufen, in denen fast nur körperlich anstrengende Tätigkeiten bzw. Tätigkeiten in einem gefährlichen oder stressigen Arbeitsumfeld ausgeführt werden (z. B. Berufssoldat, Elektriker und Polizisten, Zimmerer) höher sein. 1)
Auch ein Forschungsbericht zur beruflichen und gesundheitlichen Situation von Kita-Personal in Sachsen (Quelle) bestätigt die hohe gesundheitliche Belastung in dem Beruf.
Wir können es uns aber nicht leisten, die bewährten Kräfte zu verlieren.
Die 3. Möglichkeit besteht also darin, die bewährten Kräfte im Beruf zu halten. Wir brauchen daher bessere Arbeitsbedingungen, insbesondere ein alters- und alternsgerechtes Arbeiten.
Darüber hinaus muss bei ständig steigenden Qualitätsansprüchen (Bayer. Erziehungs- und Bildungsplan - BEP, Inklusion statt Integration) auch eine modulare Fort- und Weiterbildung, die auch den Wiedereinstieg in den Beruf ermöglicht, sowie eine entsprechende Vor- und Nachbereitung der pädagogischen Arbeit ermöglicht werden.
Die Tarifinitiatiove von ver.di in Bayern, die wir heute morgen angesprochen haben, ist also "goldrichtig".
1) Quelle: Internet
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und wenn dann noch Schichtdienst dazu kommt (in Heimen , 24 Std. Kitas, Rehakliniken usw.) dann ist der Raubbau an der Gesundheit noch größer! Aber das schert ja keinen! Darum ein Branchentarifvertrag muss her in dem auch diese Bereiche gut geregelt werden!
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