Montag, 2. September 2024

Missstände in der Pflege: Sind die Zeichen der Zeit ... erkannt?

In einem Gastkommentar bei "Kirche und Leben"(Münster) nimmt Ulrike Göken-Huismann (katholische Theologin, geistliche Leiterin der katholischen Frauengemeinschaft Deutschlands) zu Missständen in der Pflege Stellung:
Raus aus dem Pflegenotstand - Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr!

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Lippenbekenntnisse reichen nicht mehr! Vernünftige Lohn- und Arbeitsbedingungen in der Pflege müssen ganz oben auf der Agenda stehen. Nicht zuletzt als Angehörige der Generation Babyboomer frage ich mich, wann Gesundheitspolitiker*innen in Deutschland endlich wirkliche Lösungen des Pflegenotstands angehen wollen.

Auch in Kirche Luft nach oben

Auch in unserer Kirche ist bei diesem Thema noch viel Luft nach oben.
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die beeindruckende diakonische und seelsorgliche Arbeit in den verschiedensten Pflegeeinrichtungen vor Ort wird (zu) wenig wahrgenommen. Einrichtungen und Mitarbeitende von Diakonie und Caritas stehen eher am Rande. Ich rufe in Erinnerung, dass Liturgie, Verkündigung und Diakonie zusammengehören, sie sind die Grundvollzüge, Wesensmerkmale der Koinonia, der christlichen Gemeinschaft. Erstkommunionkatechese und Besuchsdienste im Altenheim sind gleich wichtig!

Wie soll die Zukunft der Pflege gestaltet und gesichert werden? Ich erwarte zeitnahe konkrete umfassende Handlungsschritte von Politik und Gesellschaft!
der Aufruf ist richtig, zweifellos - noch besser wäre es aber, gemeinsam mit der zuständigen DGB-Gewerkschaft an der Problemlösung zu arbeiten. Wer das Desaster um den Abschluss eines allgmein verbindlichen Tarifvertrages "Altenpflege" in Erinnerung hat, der weiß, dass die kirchlichen Arbeitgeber bisher das Gegenteil von Problemlösung getan haben - sie haben die Probleme verschärft (Mt 7,16; 12,33; Lk 6,43). Da müssen diejenigen, die das verbockt haben, also erst einmal eine Lernphase abschließen und glaubhaft belegen, dass sie einen "Kurswechsel" anstreben.

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