Donnerstag, 23. November 2023

St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein meldet Insolvenz an

damit setzen wir unsere Reihe zum Thema fort. Zuletzt haben wir am Dienstag unter der Überschrift "Trägerwechsel und Fusionen" über einen Randaspekt der Finanzmisere berichtet, der wir auch auf der Seite "Krankenhäuser" immer wieder begegnen. Tatsächlich bricht die Krankenhauslandschaft der Caritas ein.
Nun also steht die nächste Klinik der Caritas vor der Inolsvenz - wie der SWR berichtet:
Das Lahnsteiner St. Elisabeth Krankenhaus hat nach Auskunft des Amtsgerichts Koblenz Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Es ist das Ziel, die Klinik zu retten.

Die Klinik gehört zum Elisabeth-Vinzenz-Verbund (EVV), einem der bundesweit größten katholischen Träger von Krankenhäusern - mit Sitz in Berlin. Nach Angaben einer Sprecherin sind die Mitarbeitenden am Dienstagvormittag über die Insolvenz informiert worden. ... Die Klinik hat den Angaben zufolge mehr als 300 Mitarbeitende und versorgt (Anm. mit 161 Betten und 20 Tagesklinik-Plätzen) etwa 6.000 Patienten pro Jahr. Bundesweit betreibt der EVV 13 Krankenhäuser und hat knapp 10.000 Mitarbeiter.
Wir meinen: jede neue Insolvenz bestätigt, dass auch caritative Einrichtungen nicht selbstlos tätig sondern den "Gesetzen des Marktes" unterworfen sind. Warum dann nicht gleich die normalen Regeln des Marktes - auch zum Schutz der Beschäftigten - zur Anwendung bringen? Oder schießt der örtlich zuständige Bischof von Limburg bzw. der für den Sitz des EVV in Berlin zuständige Bischof etwas zu, um einen - nach Grundordnung verbotenen - Sanierungstarifvertrag zwischen dem EVV und den zuständigen Gewerkschaften auszugleichen?


Weitere Informationen:
BEN-Kurier: St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein ist insolvent
kma online: Krankenhaus Lahnstein muss ins Schutzschirmverfahren
MARBURGER BUND NRW: St. Elisabeth Krankenhaus in Lahnstein ist insolvent
Rhein-Lahn-Zeitung: Nach Krankenhaus-Insolvenz: Betroffenheit in Lahnstein ist groß

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